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Süßstoff so schlecht wie Zucker? WHO gibt neue Richtlinien raus


Vorsicht, Diät-Falle
Zuckerfreie Süßstoffe können zu Übergewicht führen

Von t-online, lhe

16.05.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 93014392Vergrößern des Bildes
Eine Frau benutzt Süßstoff für ihren Kaffee: Wer abnehmen will, sollte lieber auf Süßungsmittel verzichten.

Wer abnehmen will, ersetzt Zucker oft durch Süßstoffe. Dass das nicht unbedingt gesund ist, ist schon länger bekannt. Nun reagiert auch die WHO.

Dass Zucker für unseren Körper ungesund ist, ist allgemein bekannt. Viele greifen daher auf Lebensmittel und Getränke mit Süßstoffen zurück. "Sie machen doch nicht dick", lautet der Gedanke dahinter. Dass das aber nur bedingt stimmt, zeigen diverse Studien, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun zum Anlass für eine neue Empfehlung genommen hat.

Die WHO veröffentlichte am Montag diese Richtlinie: "Die WHO empfiehlt, zuckerfreie Süßstoffe nicht als Mittel zur Gewichtskontrolle einzusetzen oder um das Risiko nichtübertragbarer Krankheiten zu verringern." Untersuchungen zeigen, dass Süßungsmittel zwar kurzfristig beim Abnehmen helfen können. Bei langfristiger Verwendung steige aber das Risiko einer Gewichtszunahme und von starkem Übergewicht (Adipositas).

Süßstoffe können Risiko für diverse Krankheiten erhöhen

Bei Erwachsenen gehe der langfristige Konsum zudem mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Zu Kindern gebe es weniger Studien. Außerdem deute wenig darauf hin, dass der Konsum von süßen Getränken mit zuckerfreien Süßstoffen zur Fettreduzierung beitrage.

Eine gute Nachricht für regelmäßige Konsumenten von "Zero"-Getränken: Zwei Studien legen nahe, dass Getränke mit Süßstoff Karies reduzieren können. Zucker hingegen verändert die Zusammensetzung der Bakterien im Mund und kann so Karies begünstigen. Die WHO bezieht sich nicht nur auf künstliche Süßungsmittel wie Aspartam, sondern auch natürliche Produkte wie Stevia.

Süßungsmittel haben keinen Nährwert

"Die Menschen müssen andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, um die Aufnahme von Zucker zu reduzieren, zum Beispiel durch den Verzehr von Lebensmitteln mit natürlich vorkommendem Zucker, wie Obst oder ungesüßten Lebensmitteln und Getränken", wird Francesco Branca, WHO-Direktor für Ernährung und Lebensmittelsicherheit, in der Pressemitteilung zitiert.

Die Süßstoffe seien zudem "keine essenziellen Nahrungsbestandteile und haben keinen Nährwert", so die WHO. Die Organisation rät dazu, den Konsum von süßen Lebensmitteln generell zu reduzieren, bestenfalls schon in jungen Jahren.

Milliarden Menschen seien von Übergewicht und Adipositas betroffen, schreibt die WHO. 2016 seien 1,9 Milliarden Erwachsene weltweit übergewichtig gewesen, mehr als 600 Millionen davon stark übergewichtig. 2020 hätten 38 Millionen Kinder unter fünf Jahren Übergewicht gehabt. Ein hoher Body-Mass-Index (BMI), mit dem der Körperfettanteil eines Menschen geschätzt wird, habe 2017 weltweit vier Millionen Todesfälle verursacht. Der BMI wird aus Körpergröße und Gewicht ermittelt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • who.int: "WHO advises not to use non-sugar sweeteners for weight control in newly released guideline" (Englisch, 14. Mai 2023)
  • Mit Material der dpa
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