t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeDiabetes mellitus

Diabetes: Fördert der Konsum von Softdrinks das Risiko?


Kritische Getränke
Das könnte Millionen Menschen vor Diabetes schützen


Aktualisiert am 21.02.2025 - 13:23 UhrLesedauer: 3 Min.
Der Konsum zuckriger Softdrinks könnte laut einer Studie bei Männern zu Haarausfall führen.Vergrößern des Bildes
Der Konsum zuckerhaltiger Softdrinks kann laut vielen Studien zu Diabetes mellitus führen. (Quelle: ajr_images/getty-images-bilder)
News folgen

Cola, Limo, Energydrinks: Der Konsum von zuckerhaltigen Softdrinks ist hoch. Ebenfalls hoch ist das damit verbundene Diabetesrisiko.

Süße Getränke sind für viele Menschen eine der Hauptquellen für zugesetzten Zucker. Nur wenigen ist bewusst, dass Softdrinks nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern langfristig auch das Diabetesrisiko in die Höhe treiben. Studien zeigen, dass der Verzicht auf zuckerhaltige Erfrischungsgetränke das Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, senken kann.

Neue Studie zeigt Millionen Krankheitsfälle durch Softdrinks

Die Forschungsgruppe um Laura Lara-Castor von der US-amerikanischen Tufts University berechnete jüngst die gesundheitlichen Folgen des Konsums zuckerhaltiger Getränke mit Blick auf Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Fazit der Forscher, veröffentlicht im Fachblatt Nature Medicine: Weltweit 2,2 Millionen neue Fälle von Typ-2-Diabetes und 1,2 Millionen neue Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten 2020 auf den Konsum von mit Zucker gesüßten Getränken zurückgehen. Den größten Anteil machte die Studie in Afrika südlich der Sahara, Lateinamerika und der Karibik aus.

Doch auch in Deutschland ist der Softdrink-Konsum nicht zu unterschätzen: Laut der Verbraucherorganisation Foodwatch waren die Deutschen im Jahr 2023 mit ihrem Zuckerverbrauch über Softdrinks im europäischen Vergleich Spitzenreiter: Pro Tag nahmen sie im Schnitt 23 Gramm Zucker über Erfrischungsgetränke auf. Das entspricht fast acht Stückchen Würfelzucker – mehr Zucker, als über Süßigkeiten aufgenommen werden. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gelten zuckergesüßte Getränke als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Typ-2-Diabetes. Doch was genau macht zuckerhaltige Softdrinks so riskant für unsere Gesundheit?

Warum Softdrinks so ungesund sind

Zuckerhaltige Softdrinks wie Cola, Limo, Energydrinks, Eistees, aber auch Fruchtsäfte enthalten hohe Mengen an Glukose und Fruktose. Letztere gelangen rasch in den Blutkreislauf und treiben den Blutzuckerspiegel in die Höhe. Mit der Zeit nehmen mit den Blutzuckerspitzen auch die gesundheitlichen Risiken zu. So steigt unter anderem die Gefahr, einen Diabetes mellitus 2 zu entwickeln. Hierfür sind vor allem zwei Risikofaktoren relevant:

  • 1. Zuckerhaltige Softdrinks fördern Übergewicht.
  • 2. Zuckerhaltige Softdrinks begünstigen eine Insulinresistenz.

Zuckerhaltige Softdrinks fördern Übergewicht

Zuckerhaltige Softdrinks sind kalorienreich, bieten jedoch wenig bis keine Nährstoffe und machen auch nicht satt. Man trinkt ganz nebenbei enorme Mengen Zucker – ohne zu merken, dass der Körper förmlich überflutet wird. In einem Liter Cola finden sich 35 Stück Würfelzucker. Bei Limonade sieht das nicht anders aus. Auch Fruchtsäfte darf man nicht unterschätzen: Ein 0,5 Liter-Glas Apfelsaft enthält umgerechnet zehn Stück Würfelzucker.

Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken kann unbemerkt zu einem deutlichen Kalorienüberschuss führen. Eine langfristig zu hohe Kalorienzufuhr lässt das Gewicht steigen und begünstigt Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit). Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Und nicht nur das. Wie die Deutsche Adipositas Gesellschaft e. V. betont, ist Fettleibigkeit ein medizinisches Problem, das neben Diabetes auch andere Erkrankungen begünstigt, darunter Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Fettleber und verschiedene Krebsformen.

Zuckerhaltige Softdrinks begünstigen eine Insulinresistenz

Ebenso kann ein übermäßiger und langfristig zu hoher Zuckerkonsum zu einer Insulinresistenz führen – einem weiteren bedeutenden Diabetes-Risikofaktor. Bei einer Insulinresistenz werden die Körperzellen zunehmend unempfindlich gegenüber dem Hormon Insulin, das die Zellen wie ein Schlüssel für die Zuckeraufnahme aufschließt.

Reagieren die Körperzellen nicht mehr richtig auf Insulin, können die Zellen – vor allem von Muskulatur, Fettgewebe und Leber – nicht mehr ausreichend Glukose aufnehmen. Dadurch bleibt vermehrt Zucker im Blut und die Blutzuckerwerte steigen. Langfristig kann sich daraus ein Typ-2-Diabetes entwickeln. Insulinresistenz ist eine der wesentlichen Krankheitsursachen von Diabetes Typ 2.

Softdrinks sind keine Durstlöscher

Die Deutsche Diabetes Stiftung (DDS) hat eine klare Empfehlung: "Verzichten Sie auf Softdrinks." Limonade, Cola und Fruchtsäfte seien flüssige Zuckerberge. Als Durstlöscher sind sie nicht geeignet. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) stuft Fruchtnektare und Fruchtsaftgetränke genauso wie zuckerhaltige und koffeinhaltige Erfrischungsgetränke wie Limonaden, Colagetränke und Eistees als "keine empfehlenswerten Getränke" ein. Das gilt übrigens auch für mit Süßstoff gesüßte Getränke. Wasser und ungesüßte Tees seien die besseren Durstlöscher.

Softdrinks gar nicht trinken?

Der weitestgehende Verzicht auf Softdrinks kann einen entscheidenden Beitrag zur Prävention von Typ-2-Diabetes leisten. Durch die Reduzierung des Zuckerkonsums, die Förderung einer besseren Blutzuckerregulation sowie die Vermeidung von Kalorienüberschüssen können Millionen von Menschen ihre Gesundheit mit einem einfachen Schritt verbessern und das Risiko für Diabetes senken.

Doch wie so oft gilt: Die Menge macht's. Hin und wieder in Maßen genossen, darf es auch mal ein Softdrink sein. Wer sich ansonsten ausgewogen ernährt und auf einen gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegung achtet, gleicht das ein oder andere Glas problemlos aus. Nebenbei und in größeren Mengen sollte man das Zuckerwasser allerdings nicht trinken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • adipositas-gesellschaft.de: "Folge- und Begleiterkrankungen". Online-Information der Deutschen Adipositas Gesellschaft e. V. (Stand: Aufgerufen am 17. Februar 2025)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom