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Starre Prozesse: EnBW-Chef sieht Atom-Weiterbetrieb skeptisch


Starre Prozesse
EnBW-Chef bezweifelt Atom-Weiterbetrieb

Von dpa
Aktualisiert am 29.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Frank MastiauxVergrößern des Bildes
Frank Mastiaux (Archivbild): Der EnBW-Chef sieht einen Weiterbetrieb der Atommeiler kritisch. (Quelle: Marijan Murat/Archiv/dpa-bilder)
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Der Chef des Energiekonzerns EnBW, Frank Mastiaux, hält einen Weiterbetrieb der Atommeiler für unwahrscheinlich. Zu hoch seien die bürokratischen Hürden.

Der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns EnBW <DE0005220008>, Frank Mastiaux, hat sich skeptisch zu einem Weiterbetrieb des EnBW-Kernkraftwerks Neckarwestheim über das Jahresende hinaus geäußert. Zwar lasse sich das Kraftwerk ein paar Wochen im jetzigen Zustand weiterbetreiben, sagte Mastiaux am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf.

Aber dafür wäre ein Gesetz zu ändern. Auch müsste Klarheit darüber bestehen, wie man mit den internationalen Normen für Prüfverfahren umgehe, die alle zehn Jahre eine Revision vorsähen.

Diese Überprüfung, die eigentlich 2019 angestanden hätte, sei wegen der geplanten Stilllegung damals nicht vorgenommen worden. Auch müsste man bei einem längeren Betrieb Brennstäbe besorgen, deren Lieferung normalerweise 12 bis 18 Monate dauere.

Verträge zehn Jahre im Voraus vereinbart

"Wir haben eine Gesetzeslage, wir haben einen ökonomischen Plan und eine Umsetzungsverpflichtung", sagte Mastiaux. Dahinter hänge ein Rattenschwanz an anderen Effekten. So gebe es etwa für die mehr als 700 Beschäftigten im aktiven Kraftwerksbetrieb Pläne, beispielsweise für Umschulungen oder Frühpensionierungen.

Für den Block, der abgeschaltet werde, gebe es zudem Pläne für Unternehmen, die Spezialarbeiten durchführen sollen. Mit diesen Unternehmen müssten zehn Jahre vorher Verträge gemacht werden, "damit die dann auch verfügbar sind".

Brennstäbe halten nur noch wenige Wochen

Auch gebe es die Themen der Lagerung und der Entsorgung. "Alle diese Dinge und dieser Plan war auf den 31.12. dieses Jahres optimiert, und daran halten wir fest, weil wir kein anderes Bild haben."

Mit den Brennstäben könne man jetzt noch ein paar Wochen weitermachen, "aber das ist es dann. Dann müsste man über neue Brennstäbe reden." In dieser Phase würde auch die Kapazität schon runtergefahren. "Die Strommenge, die dann zur Verfügung steht, geht ganz langsam dann auch irgendwann zu Ende."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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