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Oligarch Lissin warnt Russland vor Rubelforderungen


Exporte aus Russland
Russischer Oligarch warnt vor weiteren Rubelforderungen

Von reuters, neb

Aktualisiert am 06.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Kritisiert eine überbordende Regulierung (Archivbild): Der Oligarch Wladimir Lissin gilt als einer der reichsten Männer Russland.Vergrößern des Bildes
Kritisiert eine überbordende Regulierung (Archivbild): Der Oligarch Wladimir Lissin gilt als einer der reichsten Männer Russland. (Quelle: ITAR/Tass/imago-images-bilder)

Der russische Milliardär und Stahlunternehmer Wladimir Lissin hat Verständnis für westliche Sanktionen geäußert. Russland warnt er, die Handelspartner mit weiteren Rubelforderungen von sich zu stoßen.

Der russische Milliardär Wladimir Lissin warnt vor einer möglichen Ausweitung der zunächst für Gas eingeführten Rubelzahlungen auf weitere Rohstoffe und Produkte. "Der Übergang zu Rubelzahlungen wirft uns aus den Weltmärkten", sagte der Besitzer des Stahlriesen NLMK der russischen Tageszeitung "Kommersant" am Dienstag.

Seit Anfang April müssen westliche Kunden russisches Gas auf Anweisung von Kremlchef Wladimir Putin in Rubel bezahlen. Das soll den Kurs der russischen Landeswährung stabilisieren (mehr dazu lesen Sie hier)

In der russischen Führungsebene wurden daneben Forderungen laut, auch etwa bei Metallen, Getreide und Dünger auf Zahlungen in Rubel überzugehen. Lissin bezeichnete diese Initiativen als "riskant", da sie eine zusätzliche Hürde für den Verkauf eigener Güter ins Ausland darstellten.

Pressefreiheit in Russland:
Seit dem Beginn des russischen Krieges in der Ukraine hat sich die Presse- und Meinungsfreiheit in Russland weiter verschlechtert. Demonstranten gegen den Krieg werden auf der Straße festgenommen. Mit der "Nowaja Gaseta" hat die bekannteste unabhängige Zeitung in Russland vor Kurzem den Betrieb ausgesetzt. Informationen abseits der Kremlpropaganda sind mittlerweile rar.

Kritik an zu starker staatlicher Regulierung

"Kommersant" galt früher als eine kritische russische Tageszeitung. Mittlerweile hat das Medium mehrfach den Besitzer gewechselt. Mit der Übernahme durch den Oligarchen Alischer Usmanow 2018 ging die Zeitung in die Hand eines russischen Unternehmers in der Metallbranche und Manager einer Tochterfirma des Konzerns Gazprom. Die Positionen im Energiesektor wird von ausländischen Experten eine gewisse Nähe zur Regierung nachgesagt.

Der ursprüngliche Chefredakteur wanderte nach der Übernahme nach Israel aus, viele weitere Journalisten verließen das Blatt. Usmanow ist ein russischer Unternehmer in der Metallbranche und Manager einer Tochterfirma des Konzerns Gazprom.

Der russische Unternehmer Lissin, der zu den reichsten Männern Russlands gehört, kritisierte zudem, dass es eine überbordende staatliche Regulierung der Wirtschaft und eine politisch verordnete Festlegung von Preisen gebe. Für die westlichen Sanktionen hingegen, von denen er nach eigenen Angaben stark betroffen ist, äußerte er Verständnis.

"Die Sanktionen können einem ungerecht erscheinen und mit Elementen von Kollektivhaftung behaftet sein, aber man wird versuchen, den Tod von Menschen und die Zerstörung von Städten mit allen verfügbaren Mitteln zu stoppen."

Die westlichen Sanktionen gegen russische Oligarchen zielen darauf ab, deren Unterstützung für die von Putin befohlene Invasion in die Ukraine zu verringern. Bisher haben sich aber nur vereinzelt Milliardäre mit vorsichtiger Kritik am Krieg geäußert.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur Reuters
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