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Laufzeit-ETFs: So funktioniert die Alternative zum Festgeld


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Laufzeit-ETFs
So funktioniert die Alternative zum Festgeld


21.12.2024 - 11:01 UhrLesedauer: 9 Min.
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Geldtreppe: Mit Festgeld und Laufzeit-ETFs erhalten Sie regelmäßig Zinsen und können Ihr Erspartes kontrolliert vermehren. (Quelle: IMAGO/imago)
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Tages- und Festgeld sind für die sichere Geldanlage beliebt. Kaum bekannt sind dagegen Anleihefonds mit fester Laufzeit. Was es mit der Festgeld-Alternative auf sich hat.

Mehr als drei Billionen Euro haben die Deutschen laut Bundesbank Ende 2024 auf Giro- und Tagesgeldkonten geparkt. Dieses Geld ist jederzeit abrufbar, bringt aber oft wenige oder keine Zinsen ein. Mit der Inflation verliert es an Wert. Dabei gibt es bessere Methoden, Geld sicher – also ohne Schwankungen und mit garantierter Rückzahlung – anzulegen und Zinsen zu erzielen: zum Beispiel in Tagesgeld, Festgeld oder Anleihen.

Anleihen sind Schuldscheine von Staaten oder Unternehmen: Man leiht ihnen Geld, bekommt dafür einen festgelegten Zinssatz über einen bestimmten Zeitraum und am Ende der Laufzeit das geliehene Geld zuzüglich der letzten Zinszahlung zurück. Noch relativ neu am Markt sind Anleihefonds – also ein Bündel verschiedener Anleihen –, die zu einem festen Termin "fällig", also zurückgezahlt werden.

Im Ratgeber schauen wir uns Fälligkeitsanleihe-ETFs, auch Laufzeit-ETFs genannt, genauer an und beantworten die wichtigsten Fragen.

Was sind Laufzeit-ETFs?

ETFs sind Aktien- oder Anleihefonds, die Anleger an der Börse jederzeit kaufen und verkaufen können. ETFs bilden einen Aktien- oder Anleiheindex nach, kaufen also genau die Wertpapiere ein, die der Index vorgibt. Dies führt zu sehr geringen Verwaltungskosten – ETFs sind also für wenige Zehntelprozente Gebühr zu haben, was sie bei Anlegern sehr beliebt macht. Mehr zu ETFs lesen Sie hier.

Ein Fälligkeitsanleihe-ETF bündelt, basierend auf einem Index, Anleihen von Unternehmen, die alle ähnlich lange laufen, zum Beispiel drei, fünf oder zehn Jahre. Als Anleger leihen Sie also einer Gruppe von Unternehmen über einen festgelegten Zeitraum Geld, bekommen dafür jährlich Zinsen und nach Ablauf der Zeit Ihr Geld zurück. Sowohl Laufzeit als auch Zinssatz (Rendite) sind bei Kauf des Fälligkeitsanleihe-ETFs bekannt.

Gut zu wissen

Alternativ zu Anleihefälligkeits-ETF oder Laufzeit-ETF wird auch der englische Begriff Target Maturity ETF verwendet.

Für wen eignen sich Laufzeit-ETFs?

Laufzeit-ETFs eignen sich für Anleger, die Ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum entbehren können, es verleihen und so Zinsen erzielen möchten. Für Privatanleger sind Laufzeit-Anleihen daher eine Alternative zu Festgeld. Da die Rendite eines Laufzeit-ETFs zum Kaufzeitpunkt feststeht, ist ein Laufzeit-ETF wie Festgeld eine planbare Anlage. Mehr zum Thema Festgeld lesen Sie hier.

Alternativ können Sie einen Laufzeit-ETF aber auch vor der Fälligkeit verkaufen, zum Beispiel, wenn Sie das Geld anderweitig benötigen oder Sie mögliche Kursgewinne mitnehmen wollen. Laufzeit-ETFs sind damit flexibler als Festgeld, welches Sie in der Regel nicht verfrüht kündigen können. Beachten Sie, dass beim Verkauf von Laufzeit-ETFs Gebühren anfallen können.

Laufzeit-ETFs eignen sich auch für Anleger, die im Portfolio eine "sichere" Komponente haben wollen, die Schwankungen im Aktienbereich ausgleichen kann. Die Renditen von Anleihen bewegten sich zumindest in der Vergangenheit oft entgegengesetzt zum Aktienmarkt. Anleihe-ETFs können damit auch den Zweck erfüllen, den traditionelle Anleihe-ETFs ohne feste Laufzeit innehaben.

Was unterscheidet Laufzeit-ETFs von klassischen Anleihefonds?

Ein klassischer Anleihefonds bündelt wie der Laufzeit-ETF zahlreiche Anleihen mit ähnlicher Restlaufzeit. Allerdings läuft ein klassischer Anleihefonds ewig weiter. Anleihen, die bald fällig werden, werden in der Regel verkauft und durch neue ersetzt. Auf diese Weise ist es den Sparern nicht möglich, eine sichere Rendite zu erzielen. Stattdessen variiert die Rendite des Anleihefonds, abhängig vom Zinsniveau.

Welche Arten von Laufzeit-ETFs gibt es?

Wie bei Aktien-ETFs gibt es ausschüttende und thesaurierende ETFs. Das bedeutet, dass Zinserträge Sparern entweder regelmäßig auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben werden oder in neue Anleihen, die im Fonds stecken, reinvestiert werden.

Einmal haben Sparer direkt etwas von der Ausschüttung, können diese für Anschaffungen nutzen oder anderweitig anlegen. Im anderen Fall stecken mehr Anleihen im Fonds, die wiederum Zinserträge generieren. Es entsteht eine Art Zinseszinseffekt, was den Wert (die Rendite) des ETFs erhöht. Lesen Sie hier mehr zum Zinseszinseffekt.

Welche Anleihen stecken in Laufzeit-ETFs?

Bislang bündeln Laufzeit-ETFs überwiegend die Schuldpapiere von Unternehmen, nicht von Staaten. Der Grund ist Experten zufolge, dass bei Unternehmensanleihen etwas höhere Zinserträge möglich sind. Die Unternehmen müssen dabei mindestens mit "Investment Grade" bewertet sein – das bedeutet, die führenden Ratingagenturen müssen dem Unternehmen eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit attestieren.

Ein Fonds beziehungsweise ETF fasst oft mehrere Hundert Wertpapiere verschiedener Herausgeber aus unterschiedlichen Ländern der Welt zusammen. So lässt sich das Verlust- bzw. Ausfallrisiko streuen und reduzieren. Bei Anleihefälligkeits-ETFs sind oft Banken und Finanzdienstleister vertreten, aber auch Firmen aus dem Transport- und Technologiesektor, aus der Elektroindustrie sowie Konsumgüterproduzenten.

Welche Laufzeiten gibt es?

Die neuen Anleihefonds gibt es für verschiedene Laufzeiten, etwa mit Fälligkeit 2025, 2026 oder 2027, aber auch mit Laufzeitende nach 2030. Für sehr kurze Laufzeiten, ein Jahr oder kürzer, werden keine Laufzeit-ETFs angeboten. Sogenannte Geldmarkt-ETFs sind dann die Alternative. Lesen Sie hier mehr zu Geldmarkt-ETFs.

Wer bietet Laufzeit-ETFs an?

Der Marktführer im Bereich ETFs in Deutschland, iShares, brachte 2023 die ersten Laufzeit-ETFs unter der Marke iBonds auf den Markt. Das "i" soll dabei für "income" stehen – also Einkommen. Im Englischen werden Anleihen wegen der regelmäßigen Zinszahlung auch als "fixed income", also festes Einkommen, bezeichnet.

Nach iShares betraten weitere Anbieter das Feld. So bieten mittlerweile auch die Investmentgesellschaften Amundi und Invesco, die französische Großbank BNP Paribas und Xtrackers Laufzeit-ETFs an. Xtrackers ist die ETF-Marke der Vermögensverwaltung DWS, die mehrheitlich im Besitz der Deutschen Bank ist. Laut dem Branchenportal "JustETF" sind im November 55 Fälligkeitsanleihe-ETFs erhältlich.

Wie viel Rendite bringen Laufzeit-ETFs?

Kaufen Sie einen Laufzeit-ETF heute und halten ihn bis zur Fälligkeit, ist Ihre Rendite (die effektive Verzinsung) bereits eingeloggt: Ein ETF mit Fälligkeit 2027, der Zinserträge reinvestiert, bringt bei Kauf Mitte Dezember 2024 2,66 Prozent, ein ETF mit Fälligkeit 2029 2,84 Prozent und ein ETF mit Fälligkeit 2031 etwa 3,08 Prozent Rendite pro Jahr. Wer bereit ist, länger auf sein Geld zu verzichten und es zu verleihen, bekommt also etwas mehr heraus.

Grundsätzlich bilden Laufzeit-ETFs den durchschnittlichen Zins der Anleihen ab, die im Fonds stecken: Wie viel also müssen die Unternehmen im Schnitt zahlen, um sich für eine bestimmte Zeit Geld zu leihen? Richtwert dafür ist der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB), die Erwartungen zur künftigen Zinsentwicklung und ein Risikoaufschlag, der sich am Rating des Unternehmens bemisst.

Gut zu wissen

Anders als etwa Festgeld, das Sie immer bis zur Fälligkeit halten müssen, können Sie Laufzeit-ETFs jederzeit an der Börse verkaufen. Mit sinkendem Zinsniveau, wie wir es Ende 2024 beobachten, steigen die Anleihen, die im Fonds stecken, an Wert – und damit steigt auch der Fondswert als solcher. Die Rendite beim Verkauf könnte also höher liegen, als wenn Sie den ETF über die vorgesehene Laufzeit halten.

Wo können Sie sehen, welche Rendite Sie mit dem Laufzeit-ETF beim Kauf einloggen?

Auf Übersichtsseiten wie "JustETF" können Sie stets die Wertentwicklung des ETFs seit der Auflage nachvollziehen, nicht aber die Rendite, die Sie beim Kauf festschreiben wollen. Um diese zu sehen, müssen Sie direkt auf die Webseite bzw. Produktseite des jeweiligen ETF-Anbieters gehen.

  • Bei den Laufzeit-ETFs der Marke Xtrackers, die zur Deutschen Bank gehören, finden Sie die Angabe auf der Produktseite im Abschnitt "Merkmale des Portfolios". Schauen Sie hier auf die Zeile "Effektivverzinsung (yield to worst)". Der Begriff "Yield to worst" steht dabei für "Rendite bis zur Fälligkeit".
  • Bei iBonds finden Sie die Angabe auf der Produktseite im Abschnitt "Portfoliomerkmale" ebenfalls unter "Effektivverzinsung".

Daneben finden Sie auch die Angabe "Kupon". Das ist der Zins, den der Herausgeber der Anleihe – der Schuldner – Ihnen jährlich auf Ihren Einsatz zahlt. Kupon und Effektivverzinsung unterscheiden sich in der Regel, da die Effektivverzinsung auch den Kaufpreis des ETFs berücksichtigt.

Kaufen Sie den ETF günstiger als bei Auflage (etwa weil Zinsen in der Zwischenzeit gestiegen und die Anleihen für Investoren damit weniger attraktiv sind und quasi "mit Rabatt" angeboten werden müssen), ist Ihre effektive Rendite höher als der Kupon. Kaufen Sie den ETF teurer als zum Einstandspreis bei Auflage (etwa weil Zinsen gesunken sind), ist die effektive Rendite niedriger als der Kupon. Im aktuellen Zinsumfeld liegt die effektive Rendite höher als der Kupon.

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Gut zu wissen

Die Angabe zur effektiven Verzinsung auf den Produktseiten der ETF-Anbieter verändert sich täglich. Wenn Sie sich auch noch nach dem Kauf erinnern möchten, welche effektive Verzinsung Sie anfangs eingeloggt haben, notieren Sie sich diese Angabe am besten.

Was kosten Laufzeit-ETFs?

Laufzeit-ETFs kosten je nach Anbieter zwischen 0,09 und 0,12 Prozent im Jahr. Das ist noch einmal etwas weniger als Aktien-ETFs, die in Deutschland oft mit Gebühren von 0,2 Prozent zu Buche schlagen. Es handelt sich um laufende Kosten für Verwaltung, Vertrieb und Verwahrung der Fondsanteile sowie die Mehrwertsteuer. Man spricht auch von der Total Expense Ratio (TER).

Gut zu wissen: Die Kosten werden nicht zusätzlich erhoben, sondern mindern direkt die Wertentwicklung des ETFs. Der Fondsanbieter entnimmt sie auf Tagesbasis aus dem Fondsvermögen. Die Fondsrendite, die Sie im Chart bei Ihrer Bank oder Ihrem Broker einsehen können, hat die laufenden Kosten normalerweise bereits berücksichtigt.

Welche Kriterien müssen Anleihen erfüllen, um Teil des ETFs zu werden?

Anleihen, die in einem Laufzeit-ETF aufgenommen werden, sind immer Teil eines Anleiheindex. Im Anleihebereich gibt häufig das Finanzdatenportal "Bloomberg" die Indizes vor. Damit eine Anleihe im Index landet, muss sie bestimmte Kriterien erfüllen: etwa ein bestimmtes Rating (Investment Grade, s. oben) und ein bestimmtes Volumen.

Mit Volumen ist der Betrag gemeint, über den Anleihen ausgegeben wurden; der Betrag also, den sich ein Unternehmen oder ein Staat am Kapitalmarkt geliehen hat (im Fachjargon: "amount oustanding"). Ein gewisses Volumen ist unter anderem nötig, um zu gewährleisten, dass Anleihen sich an der Börse einfach kaufen und verkaufen lassen.

Wie sicher sind Laufzeit-ETFs im Vergleich zu Festgeld?

Festgeld beschert Sparern einen garantierten jährlichen Zinsertrag, wenn sie einer Bank über einen vereinbarten Zeitraum Geld leihen. Bei Laufzeit-ETFs können Anleger eine Rendite "einloggen", wenn sie den ETF bis zur Fälligkeit behalten. Für diese Rendite spielt der feste Zinsertrag der Anleihen eine Rolle und der Kurs, zu dem Anleger den ETF gekauft haben.

Festgeld gilt als sicher, wenn die Bank aus einem Land mit hoher Kreditwürdigkeit stammt. Bei einer Insolvenz der Bank würde der Staat über die Einlagensicherung Sparguthaben bis 100.000 Euro garantieren. Beim Laufzeit-ETF ist Ihre Anlage als Sondervermögen vor einer Pleite des ETF-Anbieters geschützt. Ihr Geld ist niemals Teil der Insolvenzmasse, sondern wird bei einer unabhängigen Stelle verwahrt und gehört zu jeder Zeit Ihnen.

Dazu kommt: Innerhalb des ETFs könnten einzelne Anleihen ausfallen. Das bedeutet, das Unternehmen, das sich Geld geliehen hat, würde zahlungsunfähig und könnte den Inhabern der Anleihe ihren Einsatz nicht zurückzahlen. Dieses Verlustrisiko lässt sich über eine breite Streuung minimieren: Im Laufzeit-ETF stecken oft mehrere Hundert Anleihen.

Wo kann ich Laufzeit-ETFs kaufen?

Laufzeit-ETFs können Sie an deutschen Börsenplätzen wie Xetra oder Tradegate Exchange kaufen und verkaufen. Dafür brauchen Sie ein Wertpapierdepot bei einem Broker oder einer Bank. Broker haben sich auf die Lagerung Ihrer Wertpapiere spezialisiert und haben nicht immer eine eigene Banklizenz.

Bekannte Broker sind Trade Republic, Smartbroker+ oder Scalable Capital. Direktbanken mit günstigen Online-Depots sind etwa die Comdirect, Consorsbank oder die DKB. Auch große Geschäftsbanken wie Deutsche Bank oder Commerzbank, die Sparkassen und VR-Banken bieten Online-Depots an.

Welche Steuern werden fällig?

Zinsen und Kursgewinne, die Sie mit Laufzeit-ETFs erzielen, gelten als Kapitalerträge. Es fallen 26,735 Prozent Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag an. Dazu kommt gegebenenfalls Kirchensteuer. Jeder Sparer hat dabei einen Freibetrag von 1.000 Euro pro Jahr (2.000 Euro bei Verheirateten). Zusätzlich zur Steuer bei Zinsgutschriften und Verkaufsgewinnen kann während der Anlagedauer eine Vorabsteuer fällig werden, die sogenannte Vorabpauschale.

Der Gesetzgeber will so sicherstellen, dass kontinuierlich Steuern zufließen. Aber: Verkaufen Sie den Laufzeit-ETF oder wird dieser fällig, werden bereits bezahlte Vorabpauschalen auf den dann erzielten Ertrag angerechnet. Eine Doppelbesteuerung soll so ausgeschlossen werden. Gut zu wissen: Die Berechnung und gegebenenfalls den Abzug der Vorabpauschale übernimmt Ihr Depotanbieter. Der Freibetrag greift auch hier.

Anders als beim Aktienfonds und Aktien-ETF gibt es bei Laufzeit-ETFs mit Anleihen keine Teilfreistellung.

Welchen Laufzeit-ETF sollte man kaufen?

Haben Sie entschieden, dass ein Laufzeit-ETF als Alternative zu Festgeld für Sie infrage kommt, entscheiden Sie zunächst, für wie lange Sie Geld anlegen wollen, und ob Sie Zinszahlungen regelmäßig gutgeschrieben haben oder vom Wiederanlageeffekt profitieren möchten. Auf Branchenseiten wie "JustETF" können Sie Fälligkeit und nach ausschüttenden oder thesaurierenden Laufzeit-ETFs filtern.

Von den verbleibenden ETFs können Sie dann beispielsweise den mit dem größten Fondsvolumen wählen oder den, den Sie in Ihrem Wertpapierdepot am günstigsten kaufen können. Die Verwaltungskosten des Fonds liegen bei allen ETFs ähnlich niedrig, auch die ETF-Anbieter gelten als etabliert. Diese Kriterien sind also vermutlich weniger ausschlaggebend.

Wichtig: Auf Vergleichsseiten werden Laufzeit-ETFs (wie alle ETFs) häufig nach Wertentwicklung sortiert. Dabei handelt es sich aber um eine historische Betrachtung. Die Kursveränderung ist – anders als bei Aktien – vor allem Folge eines sich ändernden Zinsumfelds; sie sagt nichts über die künftige Wertentwicklung aus. Wollen Sie eine Rendite sicher einloggen, ist die Effektivverzinsung der richtige Gradmesser für die Rendite.

Welche Vor- und Nachteile haben Laufzeit-ETFs?

Zu den Vorteilen zählt, dass Anleger Laufzeit und Rendite kennen und die Erträge planen können. Weil die ETFs oft mehrere Hundert Anleihen zusammenfassen, ist das Verlustrisiko gering: Würde eine einzelne Anleihe ausfallen, fiele dies kaum ins Gewicht. Laufzeit-ETFs können Sparer an der Börse günstig kaufen und verkaufen. Anders als einzelne Anleihen sind Anteile an Laufzeit-ETFs auch mit kleinem Einsatz möglich. Es gibt auch Sparpläne.

Zu den Nachteilen zählt, dass der Großteil der Anleihen im Fonds aus dem Banken- und Finanzbereich stammt; die Streuung über Branchen ist also eingeschränkt. Auch sind vor allem Unternehmensanleihen vertreten, die in Krisenzeiten manchmal schwerer Abnehmer an der Börse finden. Mit etwas über 50 ETFs ist das Segment vergleichsweise klein – möglicherweise findet nicht jeder den zur eigenen Anlagestrategie passenden ETF.

Seit wann gibt es Laufzeit-ETFs?

Fälligkeitsanleihe-ETFs gibt es seit Beginn 2023. Das Konzept, Anleihen mit ähnlicher Laufzeit in einem Fonds zusammenzuschließen und zur Fälligkeit aufzulösen, ist zwar nicht neu. Allerdings hätten sich solche Fonds in den vergangenen Jahren nicht gelohnt, da über Jahre sehr niedrige Zinsen herrschten und auf Zinsertrag ausgelegte Anlageformen für viele Sparer nicht attraktiv genug gewesen seien, heißt es aus der Branche.

Verwendete Quellen
  • Hintergrundgespräch mit Xtrackers am 8. Oktober 2024
  • Hintergrundgespräch mit iShares am 9. Dezember 2024
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