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Kündigung wegen schlechter Leistung? Das müssen Arbeitnehmer wissen


Low Performance
Kündigung bei schlechter Leistung: Was Arbeitnehmer wissen müssen


25.02.2025 - 12:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Kündigung: Eine Entlassung wegen schlechter Leistung ist in Deutschland grundsätzlich möglich – allerdings mit Einschränkungen.Vergrößern des Bildes
Kündigung: Eine Entlassung wegen schlechter Leistung ist in Deutschland grundsätzlich möglich – allerdings mit Einschränkungen. (Quelle: Thomas Imo/photothek.net/imago-images-bilder)
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Kündigung wegen schlechter Leistung: Auch wenn im Arbeitsrecht strenge Vorgaben festgehalten sind, ist das in Deutschland möglich. Das müssen Sie wissen.

Erst kürzlich hat der US-Konzern Meta Tausende seiner Mitarbeiter entlassen. Der Grund: Sie erbrachten aus Sicht des Unternehmens nicht die erwartete Leistung – waren also sogenannte Low Performer. Laut "Wirtschaftswoche" sollen die Stellen nachbesetzt werden. Mit Beschäftigten, die der neuen, angehobenen Messlatte für das Leistungsmanagement entsprechen, schreibt Meta-Chef Mark Zuckerberg in einem Memo.

Strenge Hürden im Arbeitsrecht

Die Gesetzeslage in den USA erlaubt es Arbeitgebern in fast allen Staaten, Beschäftigte jederzeit auch ohne Grund zu entlassen. In Deutschland ist das nicht so leicht. Doch auch hier kann Arbeitnehmern aufgrund von schlechter Arbeitsleistung gekündigt werden. Allerdings setzt das deutsche Arbeitsrecht in so einem Fall große Hürden.

Um einem Mitarbeiter wegen schlechter Leistung zu kündigen, muss der Arbeitgeber darlegen, dass der Mitarbeiter gegen seine vertraglichen Pflichten verstoßen und über einen längeren Zeitraum eine schlechtere Arbeitsleistung als vergleichbare Kollegen erbracht hat.

Keine festen Leistungswerte

Diese Feststellung ist in den meisten Fällen schwierig, da es keinen gesetzlich vorgeschriebenen Wert gibt, der die schlechte Arbeitsleistung beschreibt. Arbeitgeber müssen daher genau dokumentieren, dass ein Mitarbeiter hinsichtlich der Leistung deutlich von seinen Kollegen abfällt.

Eine unterdurchschnittliche Arbeitsleistung reicht jedoch nicht in allen Fällen für eine Kündigung. Denn Arbeitnehmer sind laut Bundesarbeitsgericht lediglich dazu verpflichtet, ihr individuelles Arbeitsvermögen auszuschöpfen. Dieses ist von Person zu Person unterschiedlich und kann etwa von Krankheit oder anderen persönlichen Umständen beeinflusst werden.

Gut zu wissen

Dass eine Kündigung aufgrund von Krankheit nicht möglich ist, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Jedoch ist der Arbeitgeber bei einer krankheitsbedingten Kündigung an strenge Vorgaben gebunden:

1. Wenn eine negative Gesundheitsprognose vorliegt – also keine Besserung oder sogar eine Verschlechterung zu erwarten ist.

2. Wenn die Fehlzeiten so hoch sind, dass sie die wirtschaftlichen und betrieblichen Abläufe erheblich beeinträchtigen.

3. Wenn das Interesse des Arbeitgebers an der Kündigung das Interesse des Beschäftigten am Erhalt des Arbeitsplatzes überwiegt.

Notwendigkeit der Kündigung beweisen

Um eine gesetzmäßige Entlassung zu rechtfertigen, müssen Arbeitgeber die Art, Schwere und Folgen der fehlerhaften Arbeitsleistung darlegen. Zudem muss eine Interessenabwägung zeigen, dass die Kündigung für den Arbeitgeber notwendiger ist als der Erhalt des Arbeitsplatzes für den Arbeitnehmer. Die Kündigung darf nicht unverhältnismäßig sein.

In der Regel ist zudem eine vorherige Abmahnung des Mitarbeiters erforderlich – es sei denn, das Fehlverhalten ist so schwerwiegend, dass sie entfallen kann. Eine Kündigung ist im Normalfall das letzte Mittel für Arbeitgeber.

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