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Nach Börsenabsturz: CDU-Politiker fordert sicheres Rentenniveau


Nach Börsenabsturz
CDU-Politiker fordert sicheres Rentenniveau

Von t-online, cho

07.04.2025 - 15:11 UhrLesedauer: 3 Min.
Dennis Radtke: Der Chef des Arbeitnehmerflügels der Union bricht eine Lanze für die gesetzliche Rentenversicherung.Vergrößern des Bildes
Dennis Radtke: Der Chef des Arbeitnehmerflügels der Union bricht eine Lanze für die gesetzliche Rentenversicherung. (Quelle: Svenja Hanusch/imago-images-bilder)
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An den Börsen herrscht Panik – auch bei so manchem, der dort fürs Alter vorsorgen wollte. Für CDU-Arbeitnehmerchef Dennis Radtke ein Argument, die gesetzliche Rente zu stärken.

Der Chef des Arbeitnehmerflügels der Union, Dennis Radtke, hat als Konsequenz aus den massiven Börsenverlusten gefordert, das Rentenniveau abzusichern. "In Zeiten fallender Aktienkurse zeigt sich, wie wichtig gesetzliche Rentenversicherung für unsere Altersvorsorge ist", sagte der CDA-Vorsitzende am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

Verglichen mit den Renditen der vergangenen Jahre an der Börse sei das zuletzt zwar besonders für junge Leute unattraktiv gewesen. Aber das Umlagesystem der gesetzlichen Rentenversicherung gebe Sicherheit, betont der CDU-Europaabgeordnete. "An Tagen wie heute zeigt sich, dass der alte Blüm-Spruch 'Die Rente ist sicher' seine Richtigkeit hat."

Eine Altersvorsorge, die stark auf dem Kapitalmarkt basiert, sei eine gute langfristige Ergänzung, sollte aber keine tragende Säule sein. "Wir müssen perspektivisch die gesetzliche Rentenversicherung stärken. Dafür muss das Rentenniveau gesichert werden", sagt Radtke auch mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen. Wer ein Leben lang arbeitet, verdiene im Alter mehr als nur das finanzielle Minimum.

Schwarz-Rot ist beim Rentenniveau uneins

Union und SPD sind sich zwar grundsätzlich einig, dass das Rentenniveau gesichert werden müsse, allerdings nicht darüber, wie. Während es die SPD per Gesetz dauerhaft bei 48 Prozent festschreiben will, setzen CDU und CSU vor allem auf Wirtschaftswachstum als Voraussetzung. Zudem schlagen sie vor, die Definition für die sogenannte Standardrente zu ändern: Sie soll sich nicht mehr auf Grundlage von 45 Beitragsjahren berechnen, sondern von 47 Jahren. Versicherte müssten also für dasselbe Rentenniveau länger in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen.

"Die Renten sehen dann auf dem Papier stabil aus, aber der Schein trügt", sagte dazu die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds und frühere SPD-Generalsekretärin, Yasmin Fahimi. Sie warf der Union einen Rechentrick vor.

Zwei Arbeitsjahre mehr für gleiches Rentenniveau?

Die Standardrente ist eine fiktive Rente, die zu Vergleichszwecken entwickelt wurde. Es handelt sich um einen rein statistischen Wert, der nichts über die individuelle Rentenhöhe aussagt. Die Standardrente wird Versicherten gewährt, die 45 Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt und dabei immer exakt so viel verdient haben wie der Durchschnitt aller rentenversicherungspflichtig Beschäftigten. Die Standardrente beträgt vom 1. Juli 2024 bis zum 30. Juni 2025 bundeseinheitlich 1.769,40 Euro im Monat. Davon gehen noch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie Steuern ab.

Die Standardrente wird genutzt, um das Rentenniveau zu berechnen. Es gibt an, wie hoch die Rente eines Standardrentners im Vergleich zum aktuellen Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer ist. Ein Rentenniveau von 48 Prozent würde bedeuten, dass Rentner, die 45 Jahre zum Durchschnittsentgelt gearbeitet haben, 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes erhalten, der dann aktuell herrscht (mehr dazu hier). Sollte sich die Union mit ihrem Vorschlag durchsetzen, würde dasselbe Rentenniveau erst mit zwei Arbeitsjahren mehr erreicht werden.

Top-Ökonom warnt vor schwarz-roten Rentenplänen

Doch auch an der Fortführung der sogenannten Haltelinie, also einem festen Rentenniveau bei 48 Prozent über den 1. Juli 2025 hinaus, wie es die SPD fordert, gibt es Kritik. So warnt der Wirtschaftsweise Martin Werding schon jetzt vor deutlich steigenden Rentenbeiträgen – insbesondere, wenn sich die SPD mit ihrer Idee durchsetzen sollte (mehr dazu hier). Demnach würde der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung bis 2035 auf 21,6 Prozent steigen – ohne fixes Rentenniveau läge er nach Werdings Berechnungen bei 21,2 Prozent.

Überlegungen, die gesetzliche Rentenversicherung um eine Kapitaldeckung zu erweitern, wie es die Ampelkoalition mit dem Generationenkapital geplant hatte, lassen Union und SPD bisher nicht erkennen.

Verwendete Quellen

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