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Lauterbachs Pflegereform lässt Rentenniveau abstürzen: Das ändert sich


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Früher als geplant
Lauterbachs Pflegereform lässt Rentenniveau absacken


Aktualisiert am 13.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Karl Lauterbach: Die Pflegereform des Bundesgesundheitsministers sieht höhere Beiträge zur Pflegeversicherung vor – auch für Rentner.Vergrößern des Bildes
Karl Lauterbach: Die Pflegereform des Bundesgesundheitsministers sieht höhere Beiträge zur Pflegeversicherung vor – auch für Rentner. (Quelle: Hannes P. Albert/dpa)

Die Pflegereform könnte Rentner vergleichsweise stark belasten. Auch das Rentenniveau würde sinken. Was das für Ihre Rente bedeutet.

Schafft es die Pflegereform wie geplant durch den Bundestag, wird es für Rentnerinnen und Rentner vergleichsweise teuer. Wie die "Bild" unter Berufung auf eine interne Stellungnahme der Deutschen Rentenversicherung berichtet, sinkt deshalb das Rentenniveau schon 2024 unter die Haltelinie von 48 Prozent.

Vorgesehen ist, dass der Beitrag zur Pflegeversicherung ab 1. Juli 2023 um 0,35 Prozentpunkte steigt. Das hätte zur Folge, "dass das Rentenniveau 2023 im Vergleich zum geltenden Recht um 0,04 Prozentpunkte geringer ausfallen würde (Finanzschätzung Februar 2023); die Haltelinie Rentenniveau würde 2024 und damit ein Jahr früher greifen", zitiert "Bild" die Einschätzung der Rentenversicherung. Warum ist das so? Und was bedeutet es für Ihre Rente?

Rentner vergleichsweise stark belastet

Um das zu beantworten, muss man zunächst verstehen, was das Rentenniveau überhaupt besagt. Es trifft nämlich keine Aussage darüber, wie hoch Ihre individuell ausgezahlte Rente ausfällt, sondern gibt an, wie sich die Rente eines Durchschnittsverdieners zum aktuellen Durchschnittseinkommen verhält. Anders gesagt: Ein Rentenniveau von 48 Prozent bedeutet, dass Rentner nach 45 Beitragsjahren mindestens 48 Prozent des dann aktuellen Durchschnittsverdienstes erhalten.

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Sinkt das Rentenniveau, heißt das nur, dass die Renten insgesamt langsamer steigen als die Verdienste. Es bedeutet jedoch nicht, dass Sie persönlich mit weniger Rente auskommen müssen. Trotzdem würde der im Referentenentwurf genannte höhere Pflegebeitrag Rentner vergleichsweise stark treffen.

Denn anders als Arbeitnehmer zahlen sie den Beitrag zur Pflegeversicherung komplett selbst. Zudem profitieren sie in der Regel nicht von den Entlastungen für Eltern, da diese nur für jene greifen, deren Kinder jünger sind als 25 Jahre. Im Schnitt werden Rentner also stärker belastet als Arbeitnehmer – wodurch das Rentenniveau sinkt.

Rentenniveau: So funktioniert die Haltelinie

Fällt das Renteniveau unter 48 Prozent, ist die bis 2025 gesetzlich vorgesehene Haltelinie unterschritten. Dann greift die sogenannte Niveauschutzklausel. Sie stellt sicher, dass die Politik den aktuellen Rentenwert bei der jährlichen Rentenanpassung im Juli so weit anhebt, dass das Rentenniveau mindestens 48 Prozent beträgt. Finanziert wird das über Mittel aus dem Bundeshaushalt und Sonderzahlungen des Bundes.

Für die Zeit nach 2025 gibt es noch keine neue Haltelinie für das Rentenniveau. Die Rentenkommission hatte vorgeschlagen, es zwischen 44 und 49 Prozent festzuschreiben.

Dass das Rentenniveau womöglich weiter sinkt, hängt mit der demografischen Entwicklung zusammen: Da immer mehr Rentner auf immer weniger Beitragszahler kommen, müssten Letztere einen immer größeren Teil ihres Bruttolohns in die Rentenkasse einzahlen, damit das Niveau gehalten werden kann. Die Politik möchte die Beitragszahler aber nicht übermäßig belasten. Deshalb gibt es auch hier eine Haltelinie: Bis 2025 soll der Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen.

Verwendete Quellen
  • bild.de: "Interner Alarmruf wegen Pflegereform: Renten-Niveau sackt plötzlich ab"
  • deutsche-rentenversicherung.de: "Festlegung von Haltelinien für Beitragssatz und Rentenniveau"
  • Schriftliche Anfrage an die Deutsche Rentenversicherung Bund
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