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2,2 Prozent: Bundesregierung senkt Wirtschaftsprognose für 2022


Wegen Ukraine-Krieg
Bundesregierung senkt Wirtschaftsprognose für 2022

Von dpa, fho

Aktualisiert am 27.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Zwei Mitarbeiter im Siemens-Werk in Krefeld (Symbolbild): Der Ukraine-Krieg macht sich in vielen Branchen bemerkbar und führt zu geringeren Erwartungen für das deutsche Wirtschaftswachstum.Vergrößern des Bildes
Zwei Mitarbeiter im Siemens-Werk in Krefeld (Symbolbild): Der Ukraine-Krieg macht sich in vielen Branchen bemerkbar und führt zu geringeren Erwartungen für das deutsche Wirtschaftswachstum. (Quelle: sepp spiegl/imago-images-bilder)

Die Bundesregierung hat ihre Wirtschaftsprognose für das laufende Jahr gesenkt. Sie rechnet nur noch mit einem Wachstum von 2,2 Prozent. Noch im Januar war sie von 3,6 Prozent Wachstum ausgegangen.

Die Bundesregierung sieht angesichts der Folgen des Ukraine-Kriegs deutliche Risiken für die Konjunktur in Deutschland. Sie rechnet in diesem Jahr mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum. In der am Mittwoch vorgelegten Frühjahrsprojektion wird nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,2 Prozent erwartet, für 2023 ein Wachstum von 2,5 Prozent. Im Januar hatte die Bundesregierung im Jahreswirtschaftsbericht noch mit einem Wachstum von 3,6 Prozent in diesem Jahr gerechnet.

Eine baldige Entspannung bei den hohen Verbraucherpreisen erwartet die Bundesregierung nicht. Für das laufende Jahr wird mit einer Inflationsrate von 6,1 Prozent gerechnet. Solche Raten seien bisher nur zu Zeiten der Ölkrise oder kurz nach der Wiedervereinigung beobachtet worden. Im nächsten Jahr liege die Inflationsrate gemäß Prognose mit 2,8 Prozent wieder deutlich niedriger. Angeheizt von massiv gestiegenen Energiepreisen war die Inflationsrate im März auf 7,3 Prozent geklettert.

Ukraine-Krieg ist Hauptgrund

Das Wirtschaftsministerium nannte als Hauptgrund für die Eintrübung der wirtschaftlichen Aussichten in Deutschland den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Sowohl die hohen Energiepreise, aber auch die Sanktionen und die gestiegene Unsicherheit belasteten die Wachstumsaussichten der deutschen Volkswirtschaft.

"Nach zwei Jahren Corona-Pandemie kommt durch den Krieg Russlands eine neue Belastung hinzu", erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). "Der Krieg gegen die Ukraine und seine wirtschaftlichen Auswirkungen erinnern uns daran, dass wir verwundbar sind." Deutschland werde sich Schritt für Schritt aus der "Klammer russischer Importe" lösen. Zugleich tue die Bundesregierung alles, um die Substanz der deutschen Wirtschaft auch in schwerer Zeit zu erhalten.

"Hoffnung auf spürbare Erholung zunichte gemacht"

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, sagte mit Blick auf die gesenkte Prognose: "Der russische Angriff auf die Ukraine und seine Folgen haben die Hoffnung auf spürbare Erholung in vielen Teilen der Wirtschaft zunichte gemacht."

Mit der aktuellen Prognose würde am Jahresende die Wirtschaftskraft von 2019 erreicht, was in der aktuelle Lage "ein wirklich gutes Ergebnis" wäre. Noch wisse aber niemand, wie tief die Krise die Wirtschaft noch treffen werde. Die Abhängigkeit von russischer Energie zu reduzieren, sei ein wichtiger Schritt zu mehr Stabilität.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung DIHK
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