Urlauber gestrandet Fährverbindung zwischen Calais und Dover überraschend eingestellt
Zwischen Dover und Calais fahren in den kommenden Tagen keine Fähren von P&O Ferries. Der Anbieter hat Hunderten Beschäftigen gekündigt. Die weigern sich zum Teil jedoch, die Schiffe zu verlassen.
Der Fähranbieter P&O Ferries, der unter anderem die Strecken von Dover nach Calais und von Hull nach Rotterdam betreibt, entlässt wegen finanzieller Schwierigkeiten seine Crews mit 800 Beschäftigten. Die Verbindungen könnten an den kommenden Tagen nicht bedient werden, teilte der britische Marktführer am Donnerstag überraschend mit. "Wir raten Reisenden, alternative Arrangements zu treffen."
An den Häfen strandeten frustrierte Urlauber, es bildeten sich lange Lastwagenstaus. Die britische Regierung wollte sich am Nachmittag zu den Entwicklungen äußern.
Crews weigern sich, die Schiffe zu räumen
P&O rechtfertigte die Entscheidung damit, dass so die übrigen 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschützt würden. "Wir haben Jahr für Jahr einen Verlust von 100 Millionen Pfund gemacht, der von unserer Muttergesellschaft DP World gedeckt wurde. Das ist nicht nachhaltig. Ohne diese Änderungen gibt es keine Zukunft für P&O Ferries", teilte das Unternehmen mit.
Die Gewerkschaft RMT zeigte sich empört. Die Beschäftigten seien kurzfristig und mit sofortiger Wirkung gefeuert worden. Manche Crews weigerten sich, ihr Schiff zu verlassen, wie die BBC berichtete. Die Gewerkschaft fürchtet, dass die Besatzungen mit günstigeren Arbeitern aus Osteuropa ersetzt werden sollen.
P&O Ferries war wie viele Transportunternehmen erheblich von der Corona-Pandemie getroffen worden. Die Passagierzahlen waren deutlich gefallen. Das Unternehmen transportierte vor der Pandemie mehr als zehn Millionen Reisende jährlich sowie rund 15 Prozent der Frachtgüter in und aus Großbritannien.
- Nachrichtenagentur dpa