Putins Krieg Sanktionen greifen – Rubel fällt auf Rekordtief
Die Strafmaßnahmen des Westens zeigen erste Wirkungen: Die russische Währung Rubel verliert extrem an Wert. Der Zentralbank in Moskau bleiben kaum Instrumente, um den Sturz zu stoppen.
Der Rubel ist wegen der verschärften Sanktionen auf ein Rekordtief gefallen. Auf der Handelsplattform EBS stürzte er in der Nacht um fast 42 Prozent ab. Für einen Dollar mussten zeitweise 119 Rubel hingelegt werden. Am Freitagabend waren es noch 84 Rubel gewesen
An der Moskauer Börse soll der Devisenhandel am Montag erst um 10.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 Uhr MEZ) beginnen – drei Stunden später als üblich. Unterdessen untersagte die russische Zentralbank Ausländern den Verkauf russischer Wertpapiere. Die Händler sollen Verkaufsorder von Ausländern nicht ausführen, ordneten die Währungshüter an.
Hintergrund des starken Wertverfalls sind die neuen Wirtschaftssanktionen des Westens, die seit Montagmorgen greifen. So darf die russische Notenbank unter anderem ihre immensen Geldreserven in Höhe von rund 630 Milliarden nicht mehr nutzen. Fällt die Nachfrage nach dem Rubel, kann die Zentralbank in Moskau den Wertverfall nicht länger künstlich stoppen, indem sie an den Finanzmärkten Rubel für Dollar eintauscht.
Zentralbank will russischer Finanzindustrie anders helfen
Deshalb will Russlands Zentralbank mit weiteren Maßnahmen dem heimischen Finanzsystem unter die Arme greifen. So wurde es Wertpapierhändlern untersagt, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen, wie die Bank am Montagmorgen mitteilte.
Mit Kapitalspritzen und anderen Fremdwährungsgeschäften sollen zudem heimische Geldinstitute gestützt werden. Unlängst wurde bekannt, dass die Notenbank zudem den Leitzins stark anheben will.
Die EU setzte in der Nacht zum Montag ihre Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft. Die Strafmaßnahme gilt als ebenso schwerwiegend wie der in Kürze geplante Ausschluss einiger russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift.
Russlands Zentralbank sichert Unterstützung zu
Bereits am Sonntag hatte Russlands Zentralbank angesichts des bevorstehenden Ausschlusses aus Swift den heimischen Banken Unterstützung zugesichert. Es gebe genügend Kapital und Liquidität für eine ununterbrochene Funktion bei jeder beliebigen Situation, teilte die Bank am Sonntag mit.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen Reuters und dpa