Insolvenzverfahren eröffnet Flughafen Frankfurt-Hahn weiß nicht, wie lange das Geld reicht
Der Betrieb am zahlungsunfähigen Airport kann zunächst weiterlaufen, die Frage ist nur: Wie lange noch? Ohne finanzielle Unterstützung könnten die Flieger in Frankfurt-Hahn bald am Boden bleiben.
Am Hunsrück-Flughafen Hahn hat das offizielle Insolvenzverfahren begonnen. Das Insolvenzgericht Bad Kreuznach bestätigte am Mittwoch, dass für fünf Hahn-Gesellschaften, darunter die Betreibergesellschaft Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, das Verfahren am Dienstag eröffnet worden ist. Insolvenzverwalter ist der Frankfurter Jurist Jan Markus Plathner.
In einer Mitteilung seiner Kanzlei ließ er wissen, dass der Betrieb zunächst weitergeführt werden könne. Das sei "durch sofort eingeleitete Sanierungsmaßnahmen" möglich.
"Müssen prüfen, wie lange der Betrieb aufrechterhalten werden kann"
"Wir freuen uns über diesen kleinen Teilerfolg", sagte Plathner. "Allerdings müssen wir prüfen, wie lange der Betrieb aufrechterhalten werden kann. Dies wird nicht zuletzt davon abhängen, wie viel Unterstützung wir von allen Beteiligten bekommen." Ende Januar seien erste Angebote von potenziellen Käufern eingegangen, die derzeit ausgewertet würden.
Der Airport Hahn hatte bereits im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Schon damals übernahm Plathner als zunächst vorläufiger Insolvenzverwalter das Ruder. Der inzwischen ebenfalls angeschlagene chinesische Konzern HNA hatte 2017 für rund 15 Millionen Euro 82,5 Prozent des Airports vom Land Rheinland-Pfalz erworben. Das Land Hessen hält noch 17,5 Prozent.
Die Insolvenz ist nicht das einzige Problem, das den Flughafen Frankfurt-Hahn beschäftigt. Laut Staatsanwaltschaft Koblenz gibt es den Verdacht auf bandenmäßige Untreue, Subventionsbetrug und Insolvenzverschleppung. Das Land Rheinland-Pfalz soll bei dem mutmaßlichen Subventionsbetrug einen Schaden von mindestens 400.000 Euro erlitten haben.
- Mitteilung der Kanzlei Brinkmann & Partner
- aerotelegraph.com: "Flughafen Frankfurt Hahn weiß nicht, wie lange das Geld noch reicht"
- Nachrichtenagentur dpa-AFX