Nach Flutkatastrophe Versicherte bekommen insgesamt acht Milliarden Euro
Das Jahrhunderthochwasser Mitte Juli hinterlässt eine Schadenssumme in Milliardenhöhe. Für ein Drittel kamen Versicherer bisher schon auf. Bis alle Mittel geflossen sind, soll es aber noch dauern.
Die Schadenbilanz der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands wächst weiter. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bezifferte die versicherten Schäden am Dienstag auf 8,2 Milliarden Euro.
Bisher hatte der Verband von mehr als sieben Milliarden Euro gesprochen. Davon seien mehr als drei Milliarden, also mehr als ein Drittel, bereits an Hauseigentümer und Autobesitzer ausgezahlt worden.
Die Versicherer bezahlten den Wiederaufbau der Gebäude. "Aber bis alle stark geschädigten Gebäude wieder aufgebaut sind, dauert es noch. Und erst dann sind alle Mittel geflossen", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
GDV-Chef: Bessere Hochwasservorsorge verpasst
Bei der Sturzflut, die Mitte Juli nach tagelangen Regenfällen vor allem über die Region an den Flüssen Ahr und Erft hereinbrach, kamen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz insgesamt 180 Menschen ums Leben. Für die Versicherer ist sie die teuerste Naturkatastrophe in Deutschland überhaupt.
Der Branchenverband hatte in der Folge unter anderem Bauverbote in hochwassergefährdeten Regionen gefordert – offenbar vergeblich. "Von der öffentlichen Hand hätten wir uns aber klare Aussagen gewünscht, an welche behördlichen Präventionsauflagen der Wiederaufbau geknüpft ist", kritisierte Asmussen. "Das betrifft vor allem das Ahrtal." Er sprach von einer verpassten Chance für eine bessere Hochwasservorsorge.
- Nachrichtenagentur Reuters