1,7 Millionen Kunden betroffen Britischer Energiekonzern Bulb ist pleite
Die Gaskrise in Großbritannien zwingt ein weiteres Unternehmen in die Knie: Bulb, den siebtgrößten Energiekonzern des Landes. Rund 1,7 Millionen Kunden sind von der Insolvenz betroffen.
Der britische Energiekonzern Bulb Energy ist insolvent, das Unternehmen habe eine Sonderverwaltung durch die Aufsichtsbehörde Ofgem beantragt, wie es mitteilte. Diese Regelung soll Kunden insolventer Unternehmen schützen, die zu groß sind, um sofort von einem Wettbewerber übernommen zu werden. Der Betrieb soll zunächst weiterlaufen.
Grund für die Insolvenz sind die stark gestiegenen Gaspreise. Dafür werden unter anderem eine weltweit hohe Nachfrage, Probleme bei einigen Unternehmen sowie eine geringere Energiegewinnung durch Wind und Sonne verantwortlich gemacht.
Bulb ist der siebtgrößte Energiekonzern in Großbritannien, beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und beliefert rund 1,7 Millionen Kunden. Diese sollten sich keine Sorgen machen, heißt es von der Firma: "Ihre Energielieferung ist sicher und alle Kontostände sind geschützt."
Großbritannien besonders von Gaskrise betroffen
In Großbritannien mussten seit Anfang September bereits 21 Energieversorger wegen der hohen Gaspreise Insolvenz anmelden, die Pleite von Bulb ist aber mit Abstand die größte. Das Land ist von dem Anstieg des Gaspreises am Weltmarkt besonders stark betroffen, weil es kaum Gas auf Vorrat hält.
Das Problem für viele Firmen: In Großbritannien gibt es eine staatliche Preisdeckelung. Das heißt im Umkehrschluss, dass einige Energieversorger Gas billiger weitergeben mussten, als sie es einkauften. Das zwang sie in die Pleite.
Energiefirmen in Deutschland gingen ebenfalls pleite
Auch in Deutschland mussten zuletzt mehrere Strom- und Gasanbieter wegen der gestiegenen Preise Insolvenz anmelden. Hier trifft es vor allem Billiganbieter, die kurzfristig Gas- und Strom einkaufen. Die Grundversorger schließen indes langfristige Verträge und spüren die gestiegenen Preise dagegen weniger.
Wenn Verträge gekündigt werden, rutschen Kunden automatisch in die sogenannte Ersatzversorgung – sie werden also weiter mit Strom und Gas beliefert. Lesen Sie hier mehr dazu.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa