Umfrage unter Firmen Sportartikel könnten bald teurer werden
Die Lieferketten haben wegen Corona seit Monaten Probleme, die Containerkosten explodieren. Das trifft auch deutsche Verbraucher. Mehrere Sportartikelhersteller kündigen höhere Preise an.
Sportartikel dürften in Deutschland bald teurer werden. Dies ergab eine Umfrage von "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" bei Herstellern aus dem Südwesten. Die Unternehmen reagieren demnach auf gestiegene Beschaffungs- und Transportkosten. Ihre Waren beziehen die Sportartikelhersteller bis zu 90 Prozent aus Asien.
Die Lieferketten sind immer wieder unterbrochen, etwa wegen Lockdowns oder geschlossener Häfen aufgrund der Corona-Pandemie. Erst vergangene Woche schlossen chinesische Behörden einen Teil der Hafengruppe Ningbo Zhoushan, das Meishan-Terminal. Grund ist auch hier ein Corona-Ausbruch.
Die Hafengruppe Ningbo gilt als der drittwichtigste Hafen weltweit; das Meishan-Terminal ist immerhin für rund ein Fünftel der Verladekapazitäten zuständig. Dutzende Schiffe warten vor dem Hafen oder müssen andere Ziele ansteuern. "Der Seehandel kommt nicht zur Ruhe", fasste Vincent Stamer, Außenhandelsexperte am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), die aktuelle Situation zusammen.
Containerpreise haben sich verzehnfacht
Auch Firmen bekommen die Probleme zu spüren – und so auch Verbraucher. "Mehr denn je trifft uns Corona in den Lieferketten", sagte etwa Nadine Sprügel, die Geschäftsführerin des Sportartikelherstellers Jako aus Mulfingen, den Stuttgarter Zeitungen. Allerdings seien die Lager noch gut gefüllt.
Die Preise für Container liegen inzwischen um ein Vielfaches über denen vom vergangenen Jahr. "Vor anderthalb Jahren hat ein Container noch 1.000 Dollar gekostet, jetzt kostet er fast 10.000 Dollar", sagte Frank Geisler, Geschäftsführer von Intersport, den Zeitungen.
Dem Bundesverband der Deutschen Sportartikelindustrie zufolge gibt es erste Überlegungen, auch aus Gründen der Produktionssicherheit wieder mehr Ware in Fabriken in Süd- und Osteuropa zu fertigen.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters