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Wirecard-Skandal: Ex-Chef Markus Braun drohen mehr als zehn Jahre Haft


Schwere Vorwürfe
Ex-Wirecard-Chef Braun drohen mehr als zehn Jahre Haft

Von t-online, mak

10.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Markus Braun als Wirecard-CEO: Er war jahrelang Vorstandschef des Unternehmens.Vergrößern des Bildes
Markus Braun als Wirecard-CEO: Er war jahrelang Vorstandschef des Unternehmens. (Quelle: argum/imago-images-bilder)
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Der Ex-Chef des Pleitekonzerns Wirecard sitzt seit Sommer 2020 in Untersuchungshaft. Bald könnte er verurteilt werden, ihm drohen in dem Fall mehr als zehn Jahre Gefängnis.

Dem ehemaligen Vorstandschef des mittlerweile insolventen Wirecard-Konzerns, Markus Braun, drohen mehr als zehn Jahre Haft. Das berichtet das "Handelsblatt" am Donnerstag und beruft sich dabei auf die Münchner Staatsanwaltschaft. Laut dem Bericht bereitet diese eine entsprechende Anklage gegen den Ex-Top-Manager vor.

Braun sollen gewerbsmäßiger Bandenbetrug, Marktmanipulation und Untreue vorgeworfen werden. Die Staatsanwaltschaft muss die Anklage noch zulassen. Die Ermittler äußerten sich auf Anfrage des "Handelsblattes" nicht dazu.

Der Fall Wirecard gilt als größter Bilanzskandal der deutschen Nachkriegszeit: ein mutmaßlicher Milliardenbetrug mit Schaden für Tausende Kleinanleger. Im Sommer vergangenen Jahres räumte der Finanzdienstleister Wirecard ein Bilanzloch von 1,9 Milliarden Euro ein. Die Münchener Staatsanwaltschaft geht mittlerweile davon aus, dass das Unternehmen seit 2015 Scheingewinne auswies.

Sie schätzen den Schaden des Finanzskandals für Banken und andere Gläubiger auf 3,2 Milliarden Euro. Abgesehen davon hatte der inzwischen weitgehend zerschlagene Konzern innerhalb von zwei Jahren mehr als 20 Milliarden Euro an Börsenwert verloren.

Braun streitet Vorwürfe ab

Braun, der rund 20 Jahre lang an der Spitze des Unternehmens stand, sitzt seit Juli 2020 in Untersuchungshaft. Laut "Handelsblatt" könnte die Anklage in der zweiten Jahreshälfte fertig sein, der Prozess gegen den Ex-Manager so Mitte nächsten Jahres beginnen.

Mit Braun angeklagt werden sollen zwei weitere Manager von Wirecard, der Ex-Finanzvorstand dagegen überraschend nicht, heißt es weiter. Braun stritt jüngst alle Vorwürfe ab und gab an, von den Betrügereien erst aus den Ermittlungsakten erfahren zu haben. Daher versucht Brauns Anwalt, die Untersuchungshaft zu beenden, eine Fluchtgefahr bestehe bei Braun ohnehin nicht.

Die Schuld für den Skandal sieht der Ex-Wirecard-Chef dagegen bei Jan Marsalek, dem ehemaligen Vertriebsvorstand des Unternehmens. Er ist seit Ende Juni 2020 abgetaucht und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht, bislang vergeblich. Marsalek wird in Russland vermutet.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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