Zu wenig Nachfrage Tui dünnt sein Reiseprogramm für diesen Winter aus
Wegen der Corona-Pandemie trauen sich offenbar nur wenige Deutsche, ihren Winterurlaub frühzeitig zu buchen. Tui reagiert nun auf die geringe Nachfrage – und bietet weniger Reisen an.
Wegen der mauen Nachfrage dampft der Reiseveranstalter Tui sein Angebot für den Winter 2020/21 ein. Die Kapazitäten seien zuletzt um ein weiteres Fünftel auf 40 Prozent reduziert worden, teilte der weltgrößte Tourismuskonzern am Dienstag mit. "Dies spiegelt die anhaltende Unsicherheit im Hinblick auf Reisebeschränkungen wider."
Die Buchungen für das Winterprogramm lägen wegen der Corona-Krise 59 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres, während der Durchschnittspreis um drei Prozent gestiegen sei. Das Marktumfeld sei schwankungsanfällig, sagte Tui-Chef Fritz Joussen. "Dies wird voraussichtlich auch noch in den kommenden Quartalen so bleiben."
Tui will Angebot im Sommer 2021 wieder ausbauen
Wegen der Virus-Pandemie ist Tui bereits auf Staatshilfen von rund drei Milliarden Euro angewiesen. Insidern zufolge will Tui die Aktionäre zur Kasse bitten, um das Finanzpolster in der Corona-Krise zu stärken, wie Reuters jüngst erfahren hatte. In den kommenden Wochen plant das Unternehmen demnach eine Kapitalerhöhung zwischen 700 Millionen und einer Milliarde Euro. Wegen der angespannten Lage gilt auch eine Staatsbeteiligung bei Tui als Option.
Im Sommer 2021 will der Reisekonzern wieder 80 Prozent seiner ursprünglich geplanten Kapazität anbieten. Die Buchungen lägen um 84 Prozent über dem Geschäft des laufenden Jahres, das wegen der Reisewarnungen massiv eingebrochen war.
"Aktuell liegen die Buchungen für das Sommerprogramm 2020 um 83 Prozent unter dem Vorjahr, während die Durchschnittspreise um 19 Prozent zurückgegangen sind." Dies entspreche einem Buchungsstand von 15 Prozent des ursprünglichen Reiseprogramms. Tui erwartet wegen der Unsicherheit rund um den Pandemie-Verlauf, dass sich die Kunden weiter kurzfristig für einen Urlaub entscheiden.
- Nachrichtenagentur Reuters