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Google beschafft sich Rekordsumme zu Rekordzins


Milliarden US-Dollar
Google beschafft sich Rekordsumme zu Rekordzins

Von t-online, mak

04.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Google-Firmensitz in Kalifornien: Der Konzern besorgt sich frisches Geld.Vergrößern des Bildes
Google-Firmensitz in Kalifornien: Der Konzern besorgt sich frisches Geld. (Quelle: xim.gs/imago-images-bilder)

Gleich mehrere Rekorde hat die Google-Mutter Alphabet gebrochen. Das Unternehmen hat Anleihen in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar ausgegeben – so viel wie nie zuvor. Die Zinsen dafür sind so niedrig wie nie zuvor.

Die Muttergesellschaft der Suchmaschine Google beschafft sich frisches Geld – mit einer Anleihe in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar. Das war die größte Anleihe, die der Konzern bisher ausgegeben hat.

Der Zinssatz für die fünfjährige Unternehmensanleihe in Höhe von einer Milliarde Dollar lag bei nur 0,45 Prozent – einem Rekordtief seit einer Unternehmensanleihe von Apple aus dem Jahr 2013. Jüngst hatte auch der US-Onlinehändler Amazon Anleihen in Höhe von zehn Milliarden Dollar platziert – ebenfalls zu Niedrigstzinsen.

Anleihe
Wenn ein Unternehmen Geld benötigt, kann es eine Anleihe ausgeben. Das ist ein festverzinsliches Wertpapier. Investoren können das kaufen – und leihen dem Unternehmen so Geld. Dafür bekommen Investoren dann einen Zins gezahlt. Auch Länder können sich über die Ausgabe von Anleihen finanzieren – das nennt sich dann Staatsanleihe. Meist gibt es unterschiedlich lang laufende Anleihen – also etwa ein-, fünf-, oder zehnjährige.

Privatanleger können auch in Anleihen investieren

Hintergrund der niedrigen Zinsen ist auch die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed). Sie kauft nämlich im Zuge der Corona-Krise auch Unternehmensanleihen auf – das drückt die Zinsen.

Für die Unternehmen ist das gut, schließlich können sie sich so günstig finanzieren und müssen – anders als bei der Ausgabe von Aktien, also Unternehmensanteilen – keine Stimmrechte an Investoren abgeben.

Für Investoren sind Anleihen von breit aufgestellten und zukunftsorientierten Unternehmen wie Google eine sichere Investition – im Vergleich zum Kauf von Aktien. Jedoch sind die Erträge, genannt Renditen, oft geringer – was an den niedrigen Zinsen liegt.

Privatanleger können ebenfalls in Anleihen investieren. Das geht über sogenannte Rentenfonds, Renten sind in diesem Fall ein anderes Wort für Anleihen.

Google will sozialer werden

Die Google-Mutter will von dem neu gewonnenen Geld rund 5,75 Milliarden Dollar in soziale und nachhaltige Projekte stecken. Dazu zählen laut einem Blogbeitrag des Konzerns etwa Investitionen in energieeffiziente Gebäude oder saubere Energie.

Doch Google will auch sozialer werden: So sollen 175 Millionen Dollar in von Schwarzen geführte Start-Ups gesteckt werden. Hintergrund ist die "BlackLivesMatter"-Bewegung in den USA. Zudem will der Konzern kleinen Firmen helfen, die besonders unter der Corona-Krise litten.

Corona-Krise setzt auch Google zu

Der Rest, also rund vier Milliarden Dollar, soll allgemeinen Unternehmenszwecken dienen. Schließlich hat die Corona-Pandemie auch Alphabet zugesetzt: Der Gewinn brach im Jahresvergleich von 9,95 Milliarden auf 6,96 Milliarden Dollar ein.

Alphabets Geldmaschine – das Anzeigengeschäft von Google – erlitt in der Krise einen Dämpfer. Zum ersten Mal in der 22-jährigen Geschichte des Unternehmens gingen die Erlöse zurück – und zwar um acht Prozent auf 29,9 Milliarden Dollar.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Reuters: "Google owner Alphabet issues record $10 billion bond at lowest-ever price"
  • Bloomberg: "Alphabet Sells Largest Corporate ESG Bond at Record Low Yields"
  • Google-Blog: "Alphabet issues sustainability bonds to support environmental and social initiatives"
  • Manager Magazin: "Geldgeber reißen sich um Amazons Milliardenanleihe"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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