t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesWirtschaft

Boeing: Milliarden-Verlust durch 737-Max-Debakel


Erstmals seit 22 Jahren
Boeing: Milliarden-Verlust durch 737-Max-Debakel

Von dpa
Aktualisiert am 29.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Boeing: Der US-Luftfahrtriese verzeichnet den ersten Jahresverlust seit 1997.Vergrößern des Bildes
Boeing: Der US-Luftfahrtriese verzeichnet den ersten Jahresverlust seit 1997. (Quelle: Jens Büttner/ZB/dpa-bilder)

Gigantische Kosten aufgrund der nach zwei verheerenden Abstürzen aus dem Verkehr gezogenen Problemflieger vom Typ 737 Max treiben Boeing tief in die roten Zahlen. Der Airbus-Rivale steckt in der wohl größten Krise seiner über 100-jährigen Konzerngeschichte.

Der US-Luftfahrtriese Boeing hat wegen der Krise um den mit Flugverboten belegten Unglücksjet 737 Max seinen ersten Jahresverlust seit mehr als zwei Jahrzehnten erlitten. Das vergangene Geschäftsjahr wurde mit einem Minus von 636 Millionen Dollar (578 Mio. Euro) abgeschlossen, wie der Konzern mitteilte. Es ist das schlechteste Ergebnis seit 1997. Im Vorjahr hatte der Airbus-Rivale noch 10,5 Milliarden Dollar verdient. Der Umsatz brach um 24 Prozent auf 76,6 Milliarden Dollar ein.

Im vierten Quartal nahmen die Probleme rund um die 737 Max noch weiter zu, wie der Geschäftsbericht nun zeigte. Unterm Strich fiel ein Verlust von 1,0 Milliarden Dollar (0,9 Mrd. Euro) an, im Vorjahr hatte es noch einen Gewinn von 3,4 Milliarden Dollar gegeben. Der Umsatz brach wegen der gestoppten Auslieferungen der 737 Max, das für Boeing bis zu den zwei verheerenden Abstürzen das bestverkaufte Flugzeugmodell war, um 37 Prozent auf 17,9 Milliarden Dollar ein. Damit fielen die Zahlen deutlich schlechter aus als von Analysten erwartet. Die Marktreaktion fiel trotzdem positiv aus – die Aktie legte vorbörslich zunächst zu.

Mehr als 18 Milliarden Dollar Sonderkosten

"Wir erkennen, dass wir viel Arbeit zu erledigen haben", sagte Boeings neuer Vorstandschef Dave Calhoun. Vorgänger Dennis Muilenburg war im Dezember nach starker Kritik an seinem Krisenmanagement und Spannungen mit der US-Flugaufsicht FAA gefeuert worden. Die 737 Max wurde im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten rund um den Globus mit Flugverboten belegt. Wann die Maschinen wieder abheben dürfen, ist unklar. Boeing ging zuletzt von "Mitte 2020" aus, doch die Entscheidung liegt bei den Aufsichtsbehörden.

Boeing rechnet wegen der Flugverbote inzwischen mit mehr als 18 Milliarden Dollar an Sonderkosten. Das Unternehmen hatte die Produktion des Bestsellers diesen Monat bis auf Weiteres gestoppt. "Wir konzentrieren uns darauf, die 737 Max sicher wieder in den Betrieb zurückzuführen und das langjährige Vertrauen in die Marke Boeing wiederherzustellen", erklärte Konzernchef Calhoun. Als eine entscheidende Ursache der Abstürze von Oktober 2018 und März 2019 gilt ein Fehler in der Steuerungssoftware, den Boeing eigentlich schon vor mehr als einem Jahr mit einem Update beheben wollte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Themen



TelekomCo2 Neutrale Website