Zweites Quartal Bundesbank warnt vor sinkender Konjunktur
Schwächeres Wirtschaftswachstum: Das prognostizieren die Experten der Notenbank. Der Grund sind jedoch komplexer als bloße Sparsamkeit der Verbraucher.
Die Bundesbank rechnet mit einem Dämpfer für die deutsche Konjunktur im zweiten Quartal. "Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte sich im zweiten Vierteljahr 2019 leicht verringert haben", schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht für Juli.
Warum die Wirtschaftsleistung zurückgeht
Zwar habe die Binnenwirtschaft wohl weiter für Auftrieb gesorgt – die Verbraucher sind dank der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt in Konsumlaune. Allerdings seien zuletzt Sondereffekte entfallen, die die Wirtschaft zu Jahresbeginn noch angekurbelt hätten, erläuterten die Experten.
Nachdem das Baugewerbe im Winter noch von einer guten Witterung profitierte, ging die Produktion im Mai kräftig zurück. Außerdem pendelten sich die Pkw-Zulassungen den Angaben zufolge wieder auf einem normalen Niveau ein, nachdem zu Jahresbeginn noch viele Autokäufe wegen vorausgegangenen Lieferschwierigkeiten nachgeholt worden waren.
Bundesbank: Konjunkturelle Grundtendenz "insgesamt schwach"
Nach Einschätzung der Bundesbank-Ökonomen blieb die konjunkturelle Grundtendenz insgesamt schwach. "Ausschlaggebend dafür war, dass sich der Abschwung in der überwiegend exportorientierten Industrie weiter fortsetzte", heißt es in dem Monatsbericht. Eine Erholung des Exportgeschäfts und der Industrie sei noch nicht erkennbar.
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In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorquartal noch um 0,4 Prozent gestiegen. Vor allem die Kauflust der Verbraucher und der Bauboom brachten Europas größte Volkswirtschaft zurück auf Wachstumskurs. Eine erste Schätzung für das zweite Quartal will das Statistische Bundesamt am 14. August 2019 veröffentlichen.
- Nachrichtenagentur dpa