Kampf der Discounter Aldi verklagt Lidl vor US-Gericht
Aldi ist in den USA der Platzhirsch unter den deutschen Discountern. Lidl, erst seit 2017 dort vertreten, will das ändern. Nun treffen sich beide vor Gericht wieder. Die Vorwürfe wiegen schwer.
Zwischen den deutschen Discounter-Riesen Aldi und Lidl ist in den USA ein Rechtsstreit entbrannt. Aldi hat den Rivalen im Zuge von Personalabwerbungen wegen Verletzung von Geschäftsgeheimnissen und unerlaubter Einflussnahme auf Arbeitsverträge verklagt, wie aus Gerichtsakten hervorgeht. Der ohnehin schon scharfe Konkurrenzkampf zwischen den deutschen Kontrahenten auf dem US-Markt erhält damit zusätzliche Brisanz.
Aldi erwirkt einstweilige Verfügung
Das zuständige Bezirksgericht in North Carolina gab bereits vorläufig einer einstweiligen Verfügung von Aldi gegen zwei Ex-Mitarbeiterinnen statt, die zu Lidl gewechselt waren. Zuvor hatte am Donnerstag die "Wirtschaftswoche" über den Fall berichtet. Lidl wollte sich zu "laufenden Rechtsverfahren" nicht äußern. Das Unternehmen hat 21 Tage Zeit, auf die bereits am 1. März eingereichte Klage zu reagieren.
Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen
Im Zentrum des Konflikts steht eine Ex-Angestellte von Aldi, die laut Anklageschrift elf Jahre lang für die Kette in den USA tätig war, zunächst als Bezirksleiterin und zuletzt als Immobilien-Managerin. Obwohl bei ihrer Kündigung eine Verschwiegenheitserklärung und eine neunmonatige Wettbewerbssperre vereinbart worden seien, sei die Frau zu Lidl gewechselt und habe dann eine weitere Aldi-Angestellte abgeworben und zum Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen angestiftet. Die beiden Ex-Mitarbeiterinnen sind deshalb und wegen angeblichen Vertragsbruchs ebenfalls Beklagte in dem Verfahren.
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Die beiden deutschen Lebensmittel-Discounter liefern sich in den USA einen scharfen Wettbewerb. Lidl ist erst 2017 auf dem US-Markt gestartet und hat große Expansionspläne, kam zunächst aber nicht wie erhofft voran. Aldi Süd ist bereits seit 1967 in den USA vertreten, die Kette betreibt dort schon mehr als 1.800 Filialen in 35 Bundesstaaten.
- Nachrichtenagentur dpa