Streit mit Regionalclubs ADAC muss Steuernachzahlung in Millionenhöhe leisten
Der ADAC hat wieder Ärger mit dem Finanzamt: Schon 2017 musste der Automobilclub knapp 90 Millionen Euro nachzahlen. Nun folgt eine weitere hohe Steuernachzahlung – an der sich mehrere Regionalclubs nicht beteiligen wollen.
Der ADAC muss einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) zufolge 100 Millionen Euro an Steuern nachzahlen. Die Größenordnung stimme, die konkrete Zahl wollte ein ADAC-Sprecher auf Anfrage aber nicht bestätigen. Die Nachzahlung betreffe den Zeitraum 2016 bis 2018.
Hintergrund sei eine Neubewertung des Steuersatzes. Demnach wurde ein Teil der Leistungen, die der ADAC für seine Mitglieder erbringe, inzwischen als versicherungssteuerpflichtig eingestuft. Wie die "SZ" schreibt, gehört auch der Pannen- und Unfalldienst zu diesen Leistungen.
Regionalbüros stimmen Umlageprinzip zunächst zu
Im Verwaltungsrat des ADAC, in dem neben dem Präsidium die 18 Regionalclubs vertreten sind, habe man sich auf eine Beteiligung der Clubs an den Nachzahlungen entschieden, berichtet der Sprecher. Die Entscheidung sei mit großer Mehrheit gefallen. Inzwischen regt sich aber laut dem Bericht Widerstand in einigen der Regionalbüros. Diese wollten verhindern, Teile der Nachzahlung selbst schultern zu müssen. Eine Klage liege derzeit aber nicht vor, sagt der Sprecher.
Schon im Jahr 2017 musste der ADAC aus denselben Gründen eine Steuernachzahlung leisten, laut "SZ" in Höhe von rund 90 Millionen Euro. Auch diese Größenordnung stimme, heißt es. Für die Nachzahlungen seien Rückstellungen gebildet worden, sie seien bereits beglichen. Der ADAC kalkuliert laut Zeitung mit einer jährlichen Steuerbelastung in diesem Zusammenhang von 30 bis 35 Millionen Euro.
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Der ADAC hatte sich nach einem Skandal um Manipulationen bei seinem Autopreis "Gelber Engel" neu aufgestellt. Seit 2016 sind Verein, Aktiengesellschaft und Stiftung voneinander getrennt.
- Nachrichtenagentur dpa