Weniger Hierarchien, größere Ehrlichkeit So will Audi-Chef Schot den Konzern umbauen
Der neue Audi-Chef will die Produktivität des Konzerns steigern. Dazu sei eine Umstrukturierung nötig, womöglich in Verbindung mit einem Stellenabbau.
Bram Schot (57), der neue Vorstandschef von Audi, sieht seine Aufgabe in einem Umbau des Konzerns. Der lange währende Erfolg habe "viele verwöhnt und ein bisschen träge gemacht", sagte Schot der "Süddeutschen Zeitung". Für die jetzige Produktionsmenge gebe es zu viele Mitarbeiter. "Jetzt kann man überlegen, mit weniger Leuten zu arbeiten. Oder mit den gleichen Leuten mehr Output erzeugen", sagte Schot. Er wolle Letzteres und müsse dazu die Unternehmensstrategie fokussieren: "Wir machen gerade zu viel."
Schot fordert mehr Transparenz
Als Konsequenz aus dem Dieselskandal forderte Schot geringeres Hierarchiedenken und größere Ehrlichkeit in der konzerninternen Kommunikation ein. "Ich will Leute mit hundert Prozent Transparenz", sagte er der "Süddeutschen". "Da reicht es mir nicht, dass wahr ist, was mir die Leute sagen. Ich will, dass mir die Leute alles sagen, was wahr ist." Fehler müssten offen besprochen werden.
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Schot führt Audi seit der Verhaftung seines Vorgängers Rupert Stadler im Juni als Interimschef. Zum 1. Januar 2019 wird der Niederländer regulärer Audi-Vorstandschef und rückt zudem in den Wolfsburger Konzernvorstand des Mutterkonzerns Volkswagen auf. Für Schot ist es eine Blitzkarriere: Erst seit September 2017 gehört er dem Audi-Vorstand in Ingolstadt an. Zuvor war der frühere Daimler-Manager fünf Jahre Vertriebschef bei VW-Nutzfahrzeuge.
- Nachrichtenagentur dpa