Eskalation im Tarifstreit Lokführergewerkschaft: Bahn verhält sich irrwitzig
Die Lokführergewerkschaft GDL wirft der Deutschen Bahn vor, einen bereits ausgehandelten Tarifvertrag nicht zu unterzeichnet und ein Scheitern der Tarifverhandlungen zu provozieren. Die Bahn widerspricht.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Deutsche Bahn im Tarifstreit scharf kritisiert. Die Bahn provoziere ein "Scheitern der Tarifverhandlungen", erklärte die Gewerkschaft in der Nacht auf Freitag und sprach von einer "sinnlosen Eskalation". Die DB-Verhandlungsführung verlange von der GDL, dass sie einen "endverhandelten Tarifvertrag nicht unterzeichnet".
"Wir haben uns mit dem Arbeitgeber in allen Inhalten geeinigt", erklärte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. "Irrwitzigerweise versucht die DB, die Unterzeichnung in die nächste Woche zu verschieben." Dies sei "unverständlich, unlogisch und nicht hinnehmbar". Wer sich so verhalte, versuche Tarifergebnisse zu manipulieren.
Die Bahn verhandelt parallel mit EVG und GDL
Die GDL warf den Verhandlungsführern der Bahn vor, den Verhandlungsort Eisenach am Donnerstag verlassen und damit "einseitig die Tarifverhandlungen mit der GDL" abgebrochen zu haben. Eine Bahnsprecherin sagte am Freitag: "Wir sind selbstverständlich an einer Einigung interessiert."
In den Tarifverhandlungen hatte die Deutsche Bahn am Mittwoch ein verbessertes Angebot vorgelegt. Die GDL habe das Angebot mit sämtlichen bis dahin erzielten Teilergebnissen akzeptiert, erklärte die Gewerkschaft. Die DB wolle diese Ergebnisse aber nicht unterzeichnen.
Die Bahn verhandelt parallel in Berlin mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, es sollen vergleichbare Ergebnisse erzielt werden.
- Nachrichtenagentur dpa