Neuer Einheits-Bericht Die Ost-Wirtschaft bleibt weiter abgehängt
Zu wenig Fachkräfte, zu wenig Nachwuchs, zu wenig Nachfrage: Die Ost-Wirtschaft nähert sich nicht mehr den Werten des Westens an. Das zeigen die Zahlen eines Regierungsberichts.
Die wirtschaftliche Annäherung der ostdeutschen Bundesländer an den Westen ist nach einem Medienbericht im vergangenen Jahr ins Stocken geraten. Das gehe aus dem Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit hervor, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der Bericht solle in der kommenden Woche vom Kabinett beschlossen werden.
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"Die Wirtschaftskraft (das BIP je Einwohner) erreicht 2017 73,2 Prozent des westdeutschen Niveaus und verbleibt damit weitgehend auf dem Vorjahresniveau", heißt es in dem Bericht. Binnen zehn Jahren verringerten sich die Unterschiede um 4,2 Prozentpunkte. "Der Abstand zwischen Ost und West baut sich weiter ab, die ostdeutsche Wirtschaftskraft nähert sich allerdings nur noch sehr langsam der westdeutschen an", zitiert das RND den Bericht.
Grund für das vorläufige Ende der Aufholjagd ist demnach nicht die Schwäche der ostdeutschen Wirtschaft, sondern die Stärke der westdeutschen. In den ostdeutschen Ländern legte das BIP 2017 real um 1,9 Prozent zu, der Westen war mit einem Wachstum um 2,3 Prozentpunkte aber noch erfolgreicher.
Gedämpft werde das Wachstum in den ostdeutschen Flächenländern durch die demografische Entwicklung. Fachkräftemangel, der Rückgang privater Nachfrage und die Verringerung des Gründungs- und Innovationspotentials seien die Auswirkungen einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung. Zudem wirkten sich die geringere Siedlungsdichte, das Fehlen großer Konzerne sowie die stärkere Ausrichtung der ostdeutschen Industrie auf Vorprodukte mit geringerem Wertschöpfungspotenzial aus.
Positiv bewertet die Bundesregierung demnach, dass die ostdeutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich konkurrenzfähiger geworden sei.
- dpa