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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Geheimpapier veröffentlicht Indonesien fordert laxere Palmöl-Standards von der EU
Indonesien hat die EU hinter den Kulissen zu einer Aufweichung der geplanten Standards für die Palmölproduktion gedrängt. Das geht aus Dokumenten hervor, die „nicht zur Veröffentlichung“ gekennzeichnet waren.
Die Regierung in Jakarta fordert darin die EU auf, die indonesischen Standards für einen nachhaltigen Anbau zu akzeptieren – eigentlich sollten bald deutlich strengere EU-Vorschriften für eine Zertifizierung gelten. Ab Montag verhandeln beide Seiten über ein Handelsabkommen.
Palmöl ist eines der billigsten Fette und wird daher als Basisprodukt für viele Lebensmittel sowie Körperpflege-, Pharma-, Haushalts- und Hygieneartikel eingesetzt. Indonesien ist mit weitem Abstand das Hauptproduktionsland für Palmöl weltweit.
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Der Anbau von Palmöl ist seit längerem stark in der Kritik, weil für den Anbau in Indonesien und Malaysia ganze Wälder gerodet werden. Die Nachhaltigkeitsstandards der Regierung in Indonesien gelten international als lax. Trotz der geringen Hürden für die Bauern erfüllt derzeit nur eine Minderheit der Palmölplantagen diese Standards.
Das Handelsministerium wollte die Geheimdokumente am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur afp nicht kommentieren. Sie datieren auf Juni 2017. Indonesien und Malaysia haben zudem den Beschluss des Europaparlaments von Mitte Januar heftig kritisiert, die Verwendung von Palmöl in Biosprit solle bis 2021 in der EU ganz auslaufen. Dies werde viele Kleinbauern die Existenz kosten.
- AFP
- Statista