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Aldi & Co.: Pommes und Zucker werden billiger


Ukraine-Krise und Billigheimer-Image
Aldi & Co. machen Pommes und Zucker billiger

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 11.10.2014Lesedauer: 2 Min.
Die Preise für Pommes geraten ins Rutschen. Ob die Fast-Food-Ketten da nachziehen, ist noch nicht bekanntVergrößern des Bildes
Die Preise für Pommes geraten ins Rutschen. Ob die Fast-Food-Ketten da nachziehen, ist allerdings noch nicht bekannt (Quelle: EQ Images/imago-images-bilder)

Discounter

Erst vor einer Woche hatte ebenfalls Aldi die Preise für Milchprodukte gesenkt und damit die Konkurrenz zum Nachziehen gezwungen. Nun werden in Deutschland auch Pommes frites und Zucker billiger. Die Ketten Netto und Norma haben schon angekündigt, auch diesmal wieder mitzumachen.

Deutschlands Discount-Marktführer senkte am Samstag die Preise auch für Kroketten und andere Kartoffelerzeugnisse um teilweise mehr als 16 Prozent.

Zucker wird beim Discounter sogar teilweise um mehr als 20 Prozent günstiger angeboten. Aldi gebe damit gesunkene Einkaufspreise an die Kunden weiter, hieß es.

Image als Billigheimer

Die Aldi-Preissenkung dürfte Auswirkungen auf den gesamten Handel haben. Denn viele Wettbewerber orientieren sich im am Discount-Marktführer, der wieder zunehmend sein Image als Billigheimer zu schärfen versucht.

Der Hintergrund: Rekorderträge bei der diesjährigen Kartoffelernte hatten die Preise für die Erdäpfel auf Talfahrt geschickt. Die "Agrarmarkt Informations-Gesellschaft" (AMI) beschrieb die Lage am Freitag drastisch: "Die Ernte geht über den Bedarf hinaus, die Konkurrenz ist groß, und das Exportventil ist weitgehend verstopft."

Wohin mit den Produkten?

Das liegt vor allem auch am russischen Einfuhrverbot für landwirtschaftliche Produkte aus der Europäische Union in Folge des Ukraine-Konflikt. Deshalb werden die Deutschen ihre Produkte nicht nur in Russland nicht los, auch andere EU-Länder fallen als Abnehmer zunehmend aus, weil die ebenfalls auf ihren Produkten sitzen bleiben.

Dadurch reichen laut AMI zur Zeit vielerorts nicht einmal mehr die Lagermöglichkeiten aus. Und auch Tierfutter gibt es genug, Biogasanlagen und Stärkeindustrie sind momentan ebenfalls keine dankbaren Abnehmer für Kartoffeln. Trotz hoher Erträge und guter Qualitäten seien die Bauern die Verlierer, während sich die Verbraucher über günstige Preise freuen können.

Zoff zwischen Bauern und Händlern

Auch beim Zucker klagen die großen deutschen Hersteller wie Südzucker bereits seit Monaten über sinkende Preise. Hier sorgt aber nicht nur die gute Ernte für Probleme. Auch der Umstand, dass die Regulierung des Zuckermarktes durch die EU Ende September 2017 auslaufen wird, wirft jetzt schon seine Schatten voraus.

Der Deutsche Bauernverband hatte den Handelsketten, also nicht nur Aldi, bereits Anfang September vorgeworfen, den russischen Importstopp und die damit verbundene Verunsicherung der Märkte auszunutzen, um die Einkaufspreise zu drücken - zulasten der Erzeuger. Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels wehrt sich allerdings entschieden gegen diese Vorwürfe.

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