Nach GM und Ford Auch Toyota stellt Produktion in Australien ein
Die US-Konzerne General Motors und Ford haben es vorgemacht. Nun zieht der japanische Hersteller Toyota nach und stellt ebenfalls seine Fahrzeug-Produktion in Australien ein. Wie das Unternehmen mitteilte, werde die Fertigung in Melbourne 2017 auslaufen.
Toyota produziert derzeit am Rande von Melbourne im Bundesstaat Victoria mit rund 3900 Angestellten. Etwas mehr als 100.000 Autos - die Mittelklassemodelle Camry und Aurion - laufen dort pro Jahr vom Band. Die Zahl sinkt allerdings seit Jahren.
Toyota sei zu dieser "schwierigen Entscheidung" gezwungen, erklärte Konzernchef Akio Toyoda. Er verwies auf den harten Wettbewerb und den starken australischen Dollar. Außerdem sei die Automobilproduktion auf dem fünften Kontinent im Verschwinden begriffen. So hatte Ford im Mai angekündigt, seine Werke in Australien mit 1200 Mitarbeitern 2016 zu schließen. Die GM-Tochter GM Holden erklärte wenig später, ihre Werke bis 2017 stillzulegen, wodurch insgesamt 2900 Stellen wegfallen.
Toyotas Australien-Chef Max Yasuda sagte: "Wir haben alles getan, um unser Geschäft anzupassen, aber Tatsache ist, dass es zu viele Faktoren gibt, die wir nicht kontrollieren können." Es sei daher unwirtschaftlich, weiter in Australien Autos zu bauen.
Ertragsprognose angehoben
Anfang Februar hatte der weltgrößte Autobauer seine Ertragsprognose für das am 31. März endende Geschäftsjahr angehoben. Statt mit 2,2 Billionen Yen rechnet das Unternehmen nun mit einem operativen Gewinn in Höhe von 2,4 Billionen Yen (17,4 Milliarden Euro).
Im Vergleich zum Vorjahr käme das Erreichen der neuen Zielvorgabe einem Sprung von knapp 82 Prozent gleich. Toyota profitiert zum einem vom schwachen Yen, der die Autos im Ausland billiger macht. Aber auch Kostensenkungen und ein starker Absatz auf dem wichtigen Markt in Nordamerika wirken sich positiv auf die Geschäfte des Herstellers aus.
Kurz nach der Anhebung der Ertragsprognose zog der Kurs der Papiere von 40,2 Euro kontinuierlich auf über 43 Euro an. Auch nach der jüngsten Mitteilung, die Produktion in Australien einstellen zu wollen, legten die Aktien deutlich zu.