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BIP 2024: Deutsche Wirtschaft schrumpft erneut


Bruttoinlandsprodukt
Deutsche Wirtschaft schrumpft das zweite Jahr in Folge

Von t-online, jcz

Aktualisiert am 15.01.2025 - 12:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Fertigung bei VW in Wolfsburg (Symbolbild): Die deutsche Wirtschaft ist das zweite Jahr in Folge geschrumpft.Vergrößern des Bildes
Fertigung bei VW in Wolfsburg (Symbolbild): Die deutsche Wirtschaft ist das zweite Jahr in Folge geschrumpft. (Quelle: imago stock&people)
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Bereits zum zweiten Mal in Folge schrumpft die deutsche Wirtschaft. Investitionen des Staates verhindern Schlimmeres.

Die deutsche Wirtschaft ist 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt fiel um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. 2023 hatte es einen Rückgang von 0,3 Prozent gegeben.

Auch die preisbereinigte gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung ging im vergangenen Jahr um 0,4 Prozent zurück. Das verarbeitende Gewerbe meldet einen deutlichen Rückgang von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem in der Automobilindustrie wurde im vergangenen Jahr deutlich weniger erwirtschaftet. Auch bei der energieintensiven Industrie wie der Chemie- und Metallindustrie, zeigte sich auch 2024 keine Erholung.

Hohe Rückgänge im Baugewerbe

Einen noch stärkeren Rückgang gab es im Baugewerbe. Hier ging die Bruttowertschöpfung um 3,8 Prozent zurück. Das liegt vor allem daran, dass durch die hohen Zinsen und Baupreise die Investitionen in den Wohnungsbau das vierte Jahr in Folge zurückgegangen sind, dabei fehlen laut einer Studie des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) in Deutschland rund 720.000 Wohnungen.

Das Dienstleistungsgewerbe hingegen konnte im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Zugpferd in diesem Bereich war dabei der Wirtschaftsbereich Information und Kommunikation, der im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 2,5 Prozent verzeichnen konnte. Auch die Bereiche Gesundheitswesen, Erziehung und Bildung sowie die öffentliche Verwaltung wuchsen 2024. Zusammen legte die Bruttowertschöpfung dieser Bereiche um 1,6 Prozent zu.

Kaum Anstieg bei den privaten Konsumausgaben

Aufgrund des geringen wirtschaftlichen Wachstums gingen auch Investitionen der Unternehmen zurück. Besonders die Investitionen in Ausrüstungen, wie Geräte, Maschinen und Fahrzeuge, gingen im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent zurück.

Auch die privaten Konsumausgaben stiegen 2024 trotz zurückgehender Inflationsraten und Lohnerhöhungen nur um 0,3 Prozent. Dabei gaben die Menschen vor allem für Gesundheit (+2,8 Prozent) und Verkehr (+2,1 Prozent) mehr aus. Die Ausgaben für Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen hingegen gingen um 4,4 Prozent zurück. Ebenso sanken die privaten Ausgaben für Bekleidung und Schuhe (-2,8 Prozent).

Ausgaben des Staates stützen Bruttoinlandsprodukt

Die um 2,6 Prozent gestiegenen Investitionen des Staates insbesondere im Bereich der Sozialausgaben verhindern einen weiteren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Dies sorgt aber dafür, dass die staatlichen Haushalte ein Finanzierungsdefizit von 113 Milliarden Euro aufweisen. Das ist ein Plus von 5,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2023. Ein Großteil dieser Mehrausgaben entfällt dabei auf die Länder und Gemeinden. Der Bund hingegen kann sein nominelles Defizit im Vergleich zum Vorjahr sogar verringern, von fast 95 Milliarden auf knapp 60 Milliarden. Dies liegt daran, dass 2024 mehrere Maßnahmen zur Bekämpfung der Energiekrise wie die Gas- und Strompreisbremse ausgelaufen sind.

Daraus folgt auch, dass der deutsche Staat im vergangenen Jahr erneut mehr Geld ausgegeben als eingenommen hat. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung 2024 wie im Vorjahr bei 2,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Aufgrund dieser Faktoren rechnen die meisten Ökonomen für das laufende Jahr bestenfalls mit einem leichten Wachstum. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht davon aus, dass Europas größte Volkswirtschaft 2025 so langsam wachsen wird wie keine andere Industrienation.

Verwendete Quellen
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