OECD-Studie Fünf Gründe, warum es den Deutschen so gut geht
Trotz Finanz- und Schuldenkrise hat sich die Lebensqualität der Deutschen im Unterschied zu vielen europäischen Nachbarn verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt die Industriestaaten-Organisation OECD in einer Studie. 61 Prozent der Befragten gaben demnach an, mit ihrem Leben "sehr zufrieden" zu sein - acht Prozent mehr als 2007. Auch der heute veröffentlichte Glücksatlas bestätigt in Teildisziplinen mehr Zufriedenheit. Woran das liegt? Zum Beispiel an diesen fünf Gründen.
Rekordbeschäftigung
Die Studie stellt einen direkten Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und der Möglichkeit zu arbeiten sowie den Arbeitsbedingungen her. Während viele Krisenländer unter einer Rekordarbeitslosigkeit leiden, stehen in Deutschland über 42 Millionen Menschen in Lohn und Brot - so viele wie noch nie. Gegen den internationalen Trend klagten in Deutschland auch weniger Menschen über Stress.
Steigende Einkommen
Neben der Beschäftigung nahm auch das Einkommen zu. "So stieg das inflationsbereinigte verfügbare Haushaltseinkommen in Deutschland zwischen 2007 und 2012 um insgesamt vier Prozent, während es in der Eurozone im gleichen Zeitraum um zwei Prozent sank", heißt es in dem Bericht.
Weniger soziale Ungleichheit
Auch die soziale Ungleichheit hat sich im Gegensatz zu vielen anderen Ländern nicht erhöht. Vor allem in den Krisenstaaten der Eurozone stieg die Einkommensungleichheit von 2007 bis 2010 stark an. Der Gini-Koeffizient, der diese Ungleichheit misst, stieg in Spanien um sechs und in Irland um sieben Prozent. In Deutschland verringerten sich die Unterschiede dagegen ein wenig.
Vertrauen in die Führung wächst
Über die Politik zu grummeln, ist natürlich auch den Deutschen eigen. Allerdings bleibt es eben beim Grummeln, während in vielen EU-Staaten von 2007 bis 2011 immer mehr Menschen auf Demonstrationen ihren Unmut bekundeten. Oft endete das in Gewalt. Zur selben Zeit stieg in Deutschland sogar das Vertrauen in die Regierung von 35 auf 42 Prozent.
Mutig in die Zukunft
Gefragt nach ihrer voraussichtlichen Zufriedenheit in fünf Jahren blieben die Bundesbürger vergleichsweise optimistisch. Deutschland gehört zu den sieben der insgesamt 34 OECD-Länder, in denen der Anteil der Optimisten mindestens genauso groß geblieben ist wie 2005.
Auch in Deutschland glänzt nicht alles
Ein Meister aller Klassen sind die Deutschen dennoch nicht. Obwohl die Bundesrepublik der Motor der schwächelnden europäischen Wirtschaft ist, liegt es demnach beim Wohlergehen seiner Bürger nur im Mittelfeld - gemeinsam mit Spanien und vielen anderen europäischen Ländern und Japan.
So steht Deutschland bei der politischen Teilnahme seiner Bürger schlecht da, etwa bei der Wahlbeteiligung. Beim Gesundheitszustand reicht es nur für Durchschnittswerte. Überdurchschnittlich schneidet das Land hingegen bei dem Themen Bildung und intakte Umwelt ab.