Pläne für Öko-Klo-Label EU untersucht jahrelang Klospülungen
Der Regulierungs-Eifer der Europäischen Union hat ein Gebiet entdeckt, über das mancher lieber schweigt oder zumindest selten nachdenkt: Wie spülen wir Europäer unsere Toiletten? Jahrelange harte Arbeit sei nötig gewesen, um etwa herauszufinden, dass die Bürger durchschnittlich sechs Liter Wasser beim Spülen verbrauchen. Ziel der Forschung waren Kriterien für ein Öko-Toilettenlabel.
Die EU scheint die Frage nach der Art des europäischen Klospülens gründlich angegangen zu sein. Beauftragt mit der Untersuchung wurde das "Institut für vorausschauende technologische Studien", das zu den sieben wissenschaftlichen Instituten der EU-Kommission gehört.
"Gründliche Diskussion mit allen interessierten Parteien"
Begonnen hat die Arbeit bereits im Januar 2011. Zwischendrin gab es zwei Meetings, in Brüssel und in Sevilla. Ziel dieser Treffen: die Präsentation der Ergebnisse sowie eine "gründliche Diskussion mit allen interessierten Parteien." Dazwischen gab es Feldstudien, auch Fragebögen wurden verschickt und ausgewertet.
Daraus hat die Wissenschaft zwei zentrale Faktoren ermittelt, die für den Wasserverbrauch auf dem stillen Örtchen verantwortlich sind. Das Abschlusspapier nennt die Konstruktion und das Nutzerverhalten - das Design von Klobrillen- oder deckeln ist dagegen offenbar unwichtig.
Fünf Liter bei der WC-Schüssel, ein Liter beim Urinal
Die ermittelten sechs Liter pro Spülgang sollen nun verringert werden, wenn ein Hersteller Öko-Keramik verkaufen will. Die Mengen-Empfehlung für ein Öko-Klo-Label nennt fünf Liter bei einer WC-Schüssel und einen Liter bei Urinalen. Drei beziehungsweise ein halber Liter seien wünschenswert - jedoch von kaum einem Modell zu erfüllen.
Kommende Woche greift die EU-Kommission dann die Ergebnisse auf. Sie will die Kriterien für Öko-Klos offiziell festlegen. Übrigens soll es, anders als bei den Glühbirnen oder jüngst bei den Staubsaugern, ein freiwilliges Label sein.
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