Unternehmen Post-Billigtochter First Mail wird geschlossen
Die Zukunft des Postzustellers First Mail ist besiegelt. Die Deutsche Post wird ihre Billigtochter schließen. Grund dafür ist ein Urteil des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts aus der vergangenen Woche, wonach der Briefdienst nicht länger mit günstigeren Angeboten arbeiten darf als der Mutterkonzern. Damit verliere die Tochter ihr Geschäftsmodell, hatte ein Sprecher erklärt.
Das Briefgeschäft wird nun zum Jahresende eingestellt. Von den rund 1600 Mitarbeitern sollen nach Angaben eines Postsprechers vom Dienstag über 1000 vom Bonner Mutterkonzern übernommen werden, darunter 910 Auszubildende. Die Arbeitsverträge der restlichen befristet Beschäftigten sollen nicht verlängert werden.
Tags zuvor hatte es noch geheißen, der Konzern werde sich in den nächsten vier bis sechs Wochen die Marktchancen ansehen. First Mail werde außerdem, wie vom Gericht verlangt, seine Preise anheben. "Wir müssen dann abwarten, wie die Kunden reagieren. Wenn eine Tochter auf Dauer nicht profitabel sein sollte, muss man sehen, wie es weiter geht", erklärte ein Sprecher am Montag.
Gericht: Kampfpreise unzulässig
Das Gericht hatte kritisiert, dass die in Düsseldorf, im Ruhrgebiet und in Teilen von Berlin aktive Firma offensichtlich mit Kampfpreisen die Konkurrenten des Mutterkonzerns verdrängen wolle (Az.: 13 B 1082/11). Bereits in diesem Juni hatte die Bundesnetzagentur First Mail aufgefordert, das Preisniveau der Deutschen Post nicht zu unterschreiten. Dagegen hatte sich First Mail vor Gericht zur Wehr gesetzt - letzten Endes ohne Erfolg.