Gasförderung Wirtschaft bildet Allianz gegen Fracking
In Deutschland ist Fracking - die Gasförderung aus tiefem Gestein - wegen der damit verbundenen, noch ungeklärten Umwelt-Risiken äußerst umstritten. In ihren derzeitigen Koalitionsverhandlungen streben Union und SPD ein Moratorium an, das einen Verzicht auf die Technologie vorsieht, bis die Umweltgefahren ausreichend untersucht sind. Im Moment gibt es jedoch keine eindeutige gesetzliche Vorschrift. Aus Sorge um die Reinheit der Wasservorkommen in Deutschland hat jetzt ein 700 Unternehmen umfassendes Bündnis strenge Gesetzesregeln gefordert.
Das geplante Moratorium für das sogenannte Gas-Fracking wird zwar begrüßt. Aber eine gesetzliche Klarstellung sei dringend geboten. Bisher gebe es mangels klarer gesetzlicher Festlegungen kaum eine Handhabe, Gasbohrungen unter Einsatz umweltgefährdender Chemikalien zu verbieten. Die Forderungen sollen am Freitag in einer "Gelsenkirchener Erklärung" veröffentlicht werden.
Derzeitiger Einsatz "unverantwortlich"
Getragen wird das Bündnis von Gelsenwasser, den Wasserwerken an der Ruhr, dem Deutschen Brauer-Bund, dem Verband Deutscher Mineralbrunnen und der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke. "Solange keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen und nicht alle Risiken für Gesundheit und Umwelt bewertet seien und ausgeschlossen werden könnten, wäre der Einsatz der Fracking-Technologie unverantwortlich", betont das Bündnis.
Die Reinheit des Wassers und die Gesundheit müssten Vorrang haben vor energiepolitischen oder wirtschaftlichen Interessen, heißt es. Ein Gesetzentwurf der bisherigen schwarz-gelben Regierung zur Neuregelung der Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten war vor der Bundestagswahl gescheitert. Laut Studien könnte Deutschland mit den Schiefergasvorkommen in tiefen Gesteinsschichten über zehn Jahre seinen Gasbedarf decken.