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Windkraft: Offshore-Park vor Borkum droht Aus, Siemens verliert Auftrag


Immobilienmarkt
Windpark in der Nordsee droht das Aus

Von dapd, t-online, afp
21.10.2012Lesedauer: 2 Min.
Beim Bau des Windparks Borkum geht es vorläufig nicht weiterVergrößern des Bildes
Beim Bau des Windparks Borkum geht es vorläufig nicht weiter (Quelle: dapd)

Der Ausbau der deutschen Offshore-Windparks gerät weiter ins Stocken. Das dänische Energieunternehmen Dong hat den Bau der Anlage Borkum "Riffgrund 2" gestoppt und die Bestellung von 97 Windrädern mit einer Gesamtleistung von 300 Megawatt bei Siemens storniert, wie der "Spiegel" am Sonntag vorab berichtete.

Probleme mit dem Netzanschluss

Grund für den Rückzug sei, dass der Netzbetreiber Tennet zwar einen Netzanschluss zugesagt habe, aber "kein verlässliches Datum nennen will, wann er die Leitung ins deutsche Stromnetz fertigstellen kann", sagte der Deutschland-Geschäftsführer von Dong Energy, Christoph Mertens, dem "Spiegel".

Vorläufiges Aus hat politische Bedeutung

Das vorläufige Aus für den Offshore-Park in der Nordsee dürfte demnach auch bei den bevorstehenden Verhandlungen über ein Gesetz zu den Haftungsregeln für Windparkbetreiber bei fehlenden Netzanschlüssen eine Rolle spielen. Sie treten diese Woche in Berlin in die entscheidende Phase.

Tennet ist einer von vier Netzbetreibern in Deutschland und für den Anschluss von Windparks in der Nordsee zuständig. In sein Gebiet fallen unter anderem die Höchstspannungsnetze in Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie Bremen.

Anbindung schwierig

Das niederländische Unternehmen hatte vor mehr als zwei Jahren das Stromnetz des Energieriesen E.ON übernommen und seiner deutschen Tochter übertragen. Bereits vor Monaten hatte Tennet vor erheblichen Problemen bei der Anbindung von Windparks vor der Nordsee-Küste gewarnt, etwa bei Planung und Bau, aber auch bei der Finanzierung.

Die Bundesregierung setzt massiv auf Windenergieanlagen vor der Küste, um den Ausstieg aus der Atomenergie zu bewältigen. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf mindestens 35 Prozent, bis 2030 dann auf 50 Prozent steigen. 15 Prozent des deutschen Strombedarfs sollen dann aus Offshore-Windparks gedeckt werden.

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