Früher in den Ruhestand Auf wie viel Rente Deutsche verzichten
Viele Menschen träumen davon: Früher als sie eigentlich könnten, in Rente zu gehen. Doch die Abschläge auf die Rente sind hoch – mehr als jeden fünften Neurentner stört das aber nicht.
Mehr als jeder fünfte Rentner geht mit Abschlägen vorzeitig in den Ruhestand. So lag der Anteil der neu dazugekommenen Altersrenten mit Abschlägen im vergangenen Jahr bei 22,5 Prozent, wie eine vom Bundestag veröffentlichte Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken zeigt.
Vor allem Frauen nehmen die mit einem früheren Rentenbeginn verbundenen Abschläge in Kauf, bei ihnen lag der Anteil bei 24,8 Prozent. Bei den Männern waren es nur 19,9 Prozent. Insgesamt gingen rund 184.000 Menschen mit Abschlägen in Rente – 2010 waren es mit 320.000 noch deutlich mehr. Die durchschnittliche Höhe der Abschläge lag 2019 bei 96,49 Euro brutto – 112,57 Euro bei Männern und 84,43 Euro bei Frauen.
Die Abschläge errechnen sich aus der Zeit, die ein Mensch früher in Rente geht: Für jeden Monat muss man 0,3 Prozent der Rente abziehen. Aufs Jahr gerechnet sind das also bereits 3,6 Prozent. Der Abschlag beträgt insgesamt höchstens 14,4 Prozent. Er gilt für die gesamte Laufzeit der Rente, also bis zum Tod.
So funktioniert die Ausgleichszahlung
Man kann die Einbußen allerdings mit einer Einmalzahlung ausgleichen. Und so geht das: Sie müssen bis zu dem Zeitpunkt, wenn Sie die Rente beziehen möchten – dem Renteneintrittsalter – einen Antrag auf die "besondere Rentenauskunft" stellen. Diesen finden Sie hier auf der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung (DRV).
In dieser "besonderen Rentenauskunft" steht, wie hoch die Abschläge sind – und wie hoch die Zahlungen sein müssten, um diese auszugleichen. Dann können Sie entscheiden, ob Sie diese ganz oder nur teilweise ausgleichen wollen.
- Eigene Recherche
- Deutsche Rentenversicherung
- Nachrichtenagentur dpa