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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Geldanlage Was sind eigentlich Anleihen – und was bringen sie mir?
Anleihen gelten als sichere Form der Geldanlage. Doch was ist das überhaupt? Und wie funktionieren sie? Wir erklären es Ihnen – und zeigen, ob, wann und wie Sie Ihr Geld in Anleihen anlegen sollten.
Bei Anleihen oder Bonds geht es um einen Kredit, den ein Staat, aber auch ein Unternehmen, aufnimmt und dafür einen Schuldschein ausgibt. Dieser Schuldschein inklusive festem Zins und fixer Laufzeit nennt sich Anleihe.
Was viele nicht wissen: Als Anleger können Sie in diese Schuldscheine investieren. Doch was sind Anleihen genau? Ist die Geldanlage in Anleihen wirklich sicher? Und was sollte ich bei einem Investment beachten? t-online gibt einen Überblick.
Wie funktionieren Anleihen genau?
Das zentrale Element einer Anleihe steckt bereits in ihrem Namen: "leihen". Wer eine Anleihe ausgibt, will sich Geld leihen und bietet im Gegenzug für den Kredit einen Schuldschein samt fester Laufzeit und Verzinsung.
Wenn etwa ein Staat eine Anleihe ausgibt, können Fonds, Versicherungen, Banken, aber auch Kleinanleger und Investoren dieses Wertpapier kaufen. Auf diese Weise borgen sie dem Staat für einen bestimmten Zeitraum – der Laufzeit der Anleihen – Geld.
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Als wären sie eine Bank, bekommen die Kreditgeber für das verliehene Geld während der Laufzeit einen Zins gezahlt, auch Zinskupon oder nur Kupon genannt. In der Fachsprache heißen Anleihen deshalb auch festverzinsliche Wertpapiere oder Schuldverschreibungen.
Am Ende der Laufzeit erhält der Verleiher sein Geld zurück. Typische Laufzeiten für Staatsanleihen sind 5, 10, 20 oder sogar 50 Jahre. Bei Anleihen von Unternehmen sind die Laufzeiten in der Regel kürzer.
Gut zu wissen: Staaten und Unternehmen, die Anleihen ausgeben, werden auch Emittenten genannt.
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Wie kann ich mit Anleihen Geld verdienen?
Um finanzielle Erträge mit Anleihen zu erzielen, können Sie die Schuldscheine einerseits kaufen, halten und für die Dauer der Laufzeit Zinsen kassieren. In diesem Fall spielt der Nennwert einer Anleihe eine entscheidende Rolle.
Nennwert
Der Nennwert oder Nominalbetrag einer Anleihe ist der Geldbetrag, den der Herausgeber einer Anleihe dem Kreditgeber schuldet und am Ende der Laufzeit zurückzahlen muss. Gleichzeitig legt der Nennwert die Größe der Teile des gesamten Anleihevolumens fest. Wenn eine Anleihe einen Nennwert von 1.000 Euro hat, Sie aber 4.000 Euro investieren wollen, müssen Sie also vier Anleihen zum Nennwert von 1.000 Euro kaufen.
Andererseits – und das ist die gängigere Form – können Sie auch während der Laufzeit in Anleihen investieren. Denn Anleihen werden an der Börse gehandelt. In diesem Fall brauchen Sie nicht bis zum Laufzeitende warten.
Stattdessen kaufen Sie eine Anleihe zu einem beliebigen Zeitpunkt zum sogenannten Kurswert. Nach einer Zeit verkaufen Sie diese wieder – im besten Fall zu höherem Kurswert, sodass Sie Gewinn machen.
Kurswert
Der Kurswert gibt an, wie sich der Nennwert während der Laufzeit aufgrund der Nachfrage an der Börse ändert. Zu Beginn, also bei Ausgabe einer Anleihe, beträgt der Kurswert 100 Prozent des Nennwerts. Zwischendurch schwankt er – kann also deutlich über oder unter dem Ursprungswert liegen. Zum Ende der Laufzeit hin nähert sich der Kurswert dem Nennwert in der Regel wieder an.
Wie sicher sind Anleihen?
Grundsätzlich gilt: Das hängt von der Bonität des Staates oder Unternehmens ab. Denn das Risiko steigt, je größer die Chance ist, dass ein Staat oder eine Firma das geliehene Geld nicht zurückzahl, der Kredit also platzt.
Die Bonität wird von sogenannten Rating-Agenturen regelmäßig überprüft. Unternehmen und Staaten, die wenig Schulden haben, erhalten eine gute Note.
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Die bestmögliche Note ist das Rating "AAA", genannt "Triple-A", die schlechtmöglichste ein "D". Daneben gibt es noch verschiedene Abstufungen, unter anderem Plus und Minus wie in der Schule. Von einem Investment in Anleihen von Unternehmen oder Staaten mit der Bewertung "BB+" oder schlechter raten Experten dringend ab. Denn diese gelten als sehr spekulativ.
Das Risiko von Anleihen hängt zudem von der jeweiligen Währung ab, in der eine Anleihe ausgegeben wurde. Das nennt man auch Währungsrisiko. Sie sollten beachten, dass eine Währung stark schwanken kann, was sich negativ auf Ihre Rendite auswirken kann.
Wie investiere ich in Anleihen?
Am einfachsten können Sie über sogenannte Rentenfonds in Anleihen investieren. Das ist im Grunde ein Korb mit Anlagegeldern, mit denen verschiedene Anleihen zum Kurswert gekauft und verkauft werden (siehe oben).
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Eine andere Variante sind sogenannte Anleihen-ETFs. Bei diesen bildet ein Computeralgorithmus einen Anleihen-Index nach, welcher die Wertentwicklung der Anleihen des Index anzeigt. Mit einem Anleihen-ETF legen Sie in all diese Wertpapiere an.
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Lohnen sich Anleihen noch?
Anleihen gelten als sehr sichere Anlageform, weil ihre Kurse geringeren Schwankungen als etwa Aktien unterlegen, einen festen Zins, den Kupon, erwirtschaften und am Ende der Laufzeit eingelöst werden.
Lange warfen sie zwar aufgrund der niedrigen Zinsen kaum Erträge ab (siehe unten). Experten raten aber dazu – gerade aufgrund des geringen Risikos –, Anleihen als Beimischung ins Portfolio zu geben.
Woraus setzt sich die Rendite bei Anleihen zusammen?
Der Ertrag bei Anleihen, genannt Rendite, hängt in der Regel nicht nur von dem Zins ab, den Sie gezahlt bekommen. Denn: Meist kaufen Sie eine Anleihe nicht genau zum Nennwert (siehe oben), um sie dann am Laufzeitende wieder zu verkaufen.
Stattdessen können Sie auch während der Laufzeit in Anleihen investieren – und sie auch vor dem Ende der Laufzeit wieder abstoßen. Dann kaufen Sie eine Anleihe zum sogenannten Kurswert (siehe oben). Die Rendite hängt deshalb von folgenden Kriterien ab:
- Börsenkurs: Der Kurs einer Anleihe bestimmt die Rendite mit. Er hängt von der Nachfrage der Investoren ab. Diese ändert sich jedoch, wenn das Marktzinsniveau steigt oder fällt (siehe unten).
- Laufzeit: Je länger eine Anleihe läuft, umso höher ist tendenziell die Rendite.
- Kaufkraft: Ist ein Unternehmen oder ein Staat sehr zahlungsfähig, hat also eine hohe Bonität, wirkt sich das negativ auf die Rendite aus – denn mit fallendem Risiko sinken auch die Erträge.
Marktzinsniveau und Anleihekurs
Das Investieren in Anleihen mutet zunächst etwas kompliziert an. Schuld ist die Preislogik von Anleihen, die auf den ersten Blick paradox wirkt. Denn die Anleihen-Nachfrage von Investoren – und damit der Anleihekurs – wird vom sogenannten Marktzinsniveau beeinflusst, also der Höhe der Zinsen, die die Banken bieten.
Das Paradoxon bei Anleihen:
Steigen die Zinsen am Markt, fällt in der Regel der Kurs einer Anleihe. Der Grund: Bei steigenden Zinsen am Markt, gehen auch die Zinsen neu ausgegebener Anleihen nach oben. Anleger möchten ihr Geld dann lieber in neue Anleihen mit dem höheren Zins investieren – und nicht in ältere, die zu einem früheren Zeitpunkt und mit einem geringeren Zins ausgegeben wurden. Umgekehrt gilt nach derselben Logik: Geht der Marktzins zurück, steigt der Börsenkurs einer Anleihe.
Wann sollte ich in Anleihen investieren?
Sie sollten Anleihen bei fallenden Zinsen kaufen. Was erst einmal paradox klingt, folgt der Preislogik von Anleihen (siehe oben): Wenn die Zinsen bei den Banken sinken, versuchen viele Anleger eine bessere Verzinsung zu bekommen – und kaufen ältere Anleihen von Unternehmen oder Staaten, weil diese höhere Zinserträge versprechen als die Bank. Die Folge: Die Erträge der Anleihen steigen.
Wenn die Zinsen steigen, ist das Phänomen umgekehrt: Weil es bei der Bank mehr Zinsen gibt, müssen auch die Unternehmen oder Staaten mehr Zinsen auf ihre neuen Anleihen versprechen. Anleger verkaufen in einem solchen Moment vergleichsweise "alte" Anleihen mit niedrigeren Zinsen, um sich die neuen mit höheren Zinsen zu sichern.
In der jüngeren Vergangenheit ist das Marktzinsniveau stark gestiegen. Der Grund: Der Leitzins der Europäischen Zentralbank ist angesichts der hohen Inflation inzwischen wieder positiv. Auch das Zinsniveau in anderen Staaten ist momentan wieder höher als in den vergangenen zehn Jahren.
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Welche Anleihearten gibt es?
Neben der Unterscheidung nach dem jeweiligen Emittenten, also Staats- und Unternehmensanleihen, gibt es noch weitere Anleihearten. Eine Übersicht:
- Hochzinsanleihen: Diese sind im Grunde eine sehr riskante Form von Unternehmens- oder Staatsanleihen. Denn: Die Kaufkraft des Emittenten ist sehr gering. Ein Staat oder eine Firma muss den Anlegern deshalb einen hohen Zins zahlen,
- Pfandbriefe: Das ist eine besondere Variante der Unternehmensanleihen. Hierbei werden bestimmte Sicherheitsmerkmale festgeschrieben – darunter leidet jedoch dann die Rendite.
- Wandelanleihen: Dies ist eine spezielle Form der Anleihe. Denn diese Anleihen können in Aktien "umgewandelt" werden – daher der Name. Für Privatanleger sind sie jedoch nicht geeignet.
- Bundesschatzbriefe: Diese Art von Anleihen sind nicht mehr auf dem Markt. Sie wurden zwischen 1969 und 2012 vom Bund ausgegeben und waren als sichere, festverzinsliche Wertpapiere bekannt. Der Staat lieh sich auf diesem Weg direkt Geld von seinen Bürgern. In Bundesschatzbriefe konnte man bereits sehr kleine Summen investieren, weshalb sie besonders bei Privatanlegern beliebt waren.
- Inflationsgeschützte Anleihen: Mit diesen Anleihen geben Sie beispielsweise einem Staat im Grunde einen Kredit über eine längere Laufzeit, meistens zwischen fünf und 30 Jahren. Im Gegenzug erhalten Sie Zinsen, die sich in ihrer Höhe an den Verbraucherpreisen orientieren. Somit bleibt die Kaufkraft des geliehenen Geldes über die Jahre konstant.
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- weltsparen.de
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