Geldanlage Niedrigzins der EZB frisst Vermögen in Milliardenhöhe
Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wird die deutschen Sparvermögen einer Studie zufolge bis 2015 um insgesamt 35 Milliarden Euro schrumpfen lassen. Das geht aus Berechnungen der Postbank hervor, über die die "Bild"-Zeitung berichtet. Allein in diesem Jahr sollen sich Werte von 14 Milliarden auflösen - eine Größenordnung, die vor gut zwei Monaten auch die Dekabank als Prognose angab.
"Durch den Anstieg der Inflation bei anhaltend niedrigen Zinsen wird sich die reale Vermögensentwertung beschleunigen", sagte Postbank-Chefstratege Marco Bargel der Zeitung. EZB-Präsident Mario Draghi hatte jüngst angedeutet, den Leitzins bis weit in das Jahr 2014 hinein auf dem aktuellen Rekordtief von 0,5 Prozent halten zu wollen.
Vermögen weiter streuen als nur auf Festgeld-Konto
Angesichts der anhaltenden, historischen Niedrigzinsphase raten Verbraucherschützer dazu, Anlagen breit zu streuen - und vielleicht sogar höhere Risiken einzugehen. Sparer sollten sich nicht nur auf das Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld verlassen. Hier bieten ohnehin immer weniger Institute Anreize, sein Guthaben zu verwahren.
Stattdessen sei es ratsam, auch Immobilien, Immobilienfonds und weltweit streuende Aktien-Fonds in seinen Sparplan aufzunehmen, sagte der Finanzexperte von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Niels Nauhauser. Bei breit streuenden Aktienfonds bestehe die Möglichkeit, die Inflation auszugleichen, aber mit dem Risiko, "dass zum Kaufkraftverlust auch noch ein Kursverlust hinzukommt".