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Goldpreis auf Rekord – Vorsicht vor Goldminen-Aktien


Rekordpreis
Vorsicht vor dieser Goldanlage

  • t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
MeinungEine Kolumne von Jessica Schwarzer

15.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Goldbrocken: Das Schürfen von Gold ist vielen Risiken ausgesetzt. (Quelle: Liudmila Chernetska/getty-images-bilder)

Gold ist auf Rekordkurs. Wenn Sie als Anleger davon profitieren möchten, machen Sie nicht diese Fehler.

Was für eine Rekordjagd! Schon 20-mal hat der Goldpreis in diesem Jahr eine neue Bestmarke erreicht. Sogar die psychologisch wichtige Marke von 2.500 US-Dollar pro Unze wurde geknackt. Um mehr als 20 Prozent ist der Preis für das gelbe Edelmetall seit Anfang des Jahres gestiegen.

Gold wird traditionell in Dollar gehandelt, das Plus der Euro-Anleger ist aber nur minimal geringer. Eine stolze Rendite! Waren Sie dabei? Haben Sie Gold im Depot? Dann herzlichen Glückwunsch zu den Kursgewinnen. Ich war und bin nicht investiert, weil ich die Anlageklasse nicht mag, aber das ist eine andere Geschichte.

Verfallen Sie nicht dem Goldrausch

Viele Anleger sind fasziniert von dem gelben Edelmetall – als "sicherer Hafen", als Versicherung in unruhigen Zeiten, aber eben auch als Renditebringer. Doch wer angesichts der jüngsten Rekordjagd in einen wahren Goldrausch gerät, der könnte ein paar Fehler machen.

Denn wer der Faszination des Edelmetalls erliegt, stolpert unweigerlich irgendwann über "Goldaktien" und "Goldfonds". Die Begriffe sind ziemlich irreführend. Im Falle der Goldfonds sind nämlich keine Gold-ETCs oder das beliebte Xetra-Gold gemeint, die den Goldpreis nachzeichnen. Und auch der Begriff "Goldaktien" ist stark verkürzt. Gemeint sind nämlich Goldminen-Aktien und die entsprechenden Fonds.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Börsenexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mitte März 2024 ist ihr siebtes Buch "Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien" im Börsenbuchverlag erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Es ist aber ein sehr großer Unterschied, ob Sie physisches Gold, einen Gold-ETC oder Xetra-Gold kaufen oder eben in Goldminen-Aktien investieren. Denn Minenaktien haben ein ganz anderes Risikoprofil als das Edelmetall selbst. Sie sind eine ganz andere Anlageklasse, reagieren ganz anders. Nur weil der Preis für Gold steigt, müssen Goldminen-Aktien nicht zwangsläufig auch steigen.

Oft aber steigen sie auch stärker. Und umgekehrt, sie verlieren mehr, wenn der Preis für das Edelmetall fällt. Natürlich entwickeln sich Minenaktien nicht völlig losgelöst vom Goldpreis. Aber es gibt eben entscheidende Unterschiede, die Sie kennen sollten.

Gold ist eine sichere Anlage, Goldminen-Aktien sind es nicht

Gold gilt als sichere Anlage, als relativ schwankungsarm. Minenaktien sind das aber nicht. Sie sind weder besonders sicher noch besonders schwankungsarm. Wenn Sie in Goldminen-Aktien investieren, dann holen Sie sich das Aktienrisiko ins Depot. Sie beteiligen sich an Unternehmen, die Gold schürfen oder die Gold verarbeiten. Und die können in Krisen geraten.

In der Mine kann etwas schiefgehen – die klassischen Bergbaurisiken – oder das Management macht gravierende Fehler. Es kann politische Krisen geben, denn viele Minen befinden sich in Ländern, die politisch alles andere als stabil sind. Sogar pleitegehen können die Unternehmen. Selbst Schwankungen beim Preis für das Edelmetall können Minenbetreiber und die verarbeitenden Betriebe in Bedrängnis bringen.

Gold hingegen kann nicht in solche Krisen geraten. Natürlich schwankt auch der Preis für das Edelmetall, aber Gold geht nicht pleite. Wenn Sie aber Goldminenaktien kaufen, setzen Sie auf Unternehmen, die in einer sehr komplexen Branche tätig sind. Kaufen Sie Gold, dann setzen Sie auf einen Rohstoff mit langer Tradition als Tausch- und Zahlungsmittel.

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Und Gold gilt eben als sicherer Hafen, als Baustein zur Risikostreuung. Bis zu zehn Prozent könnten Sie in Ihrem Depot beimischen. Manche Experten empfehlen auch ein wenig mehr. Diese Beimischung soll Ruhe ins Depot bringen, wenn es an den Finanzmärkten mal wieder stürmisch zugeht. Denn Gold bewegt sich in der Regel nicht im Gleichschritt mit Aktien, die Korrelation ist gering. Stürzen die Aktienkurse ab, dann bleibt Gold in der Regel (aber nicht immer) stabil oder steigt sogar.

Für Goldminen-Aktien gilt das aber nicht. Sie sind eben Aktien, kein Edelmetall. Sie können natürlich trotzdem ein spannendes Investment sein, "hebeln" mitunter sogar die Kursbewegung des Goldpreises. Zuletzt liefen die Goldminen-Aktien sogar etwas besser als das Edelmetall. Aber das Risikoprofil ist eben wirklich ein anderes, und die Funktion im Depot erst recht. Ein sicherer Hafen sind diese Aktien sicher nicht.

Gold-Investment ist eben nicht gleich Gold-Investment. Das sollten Sie nicht vergessen im Goldrausch.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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