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Wall Street erleben: Besuch bei der New Yorker Börse


Besuch in New York
Was wir von den Amerikanern lernen können

  • t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
MeinungEine Kolumne von Jessica Schwarzer

Aktualisiert am 04.08.2024Lesedauer: 4 Min.
Meinung
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Wall Street: Diese Straße mitten in Manhattan beheimatet die bedeutendste Börse der Welt. Unsere Kolumnistin war vor Ort. (Quelle: ChayTee/getty-images-bilder)

Faszination Börse – nirgendwo spürt man sie wohl so sehr wie an der Wall Street. Die New York Stock Exchange ist die Leitbörse der Welt. Kein Wunder, dass so viele US-Aktien in unseren Depots schlummern.

Es ist die Stadt, die niemals schläft, eine Stadt der Superlative: New York City. Die Skyline, die Kultur, der Trubel auf den Straßen – einfach faszinierend. Mein Herz hat aber etwas anderes höherschlagen lassen: Ich war auf dem Parkett der New Yorker Börse, an der legendären Wall Street. Ich glaube, in den Videos auf meinen Social-Media-Kanälen merkt man es auch: Der Pulsschlag war ein bisschen höher als sonst, ich war ein wenig aufgeregt, habe mich aber auch einfach gefreut, auf diesem historischen Parkett zu stehen.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Börsenexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mitte März 2024 ist ihr siebtes Buch "Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien" im Börsenbuchverlag erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Faszination vom Auf und Ab der Kurse

Es ist nämlich nicht einfach so dahergesagt, dass ich leidenschaftliche Aktionärin bin und meine Leidenschaft zum Beruf gemacht habe. Es ist wirklich so! Mich fasziniert das Auf und Ab der Kurse, die oft emotional aufgeladenen Übertreibungen in die eine oder andere Richtung, vor allem aber die Geschichten dahinter. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends, Innovationen, neue Geschäftsmodelle, neue Erfolgsbranchen, Megatrends, disruptive Veränderungen – ich kann nicht genug davon bekommen.

Und ich habe richtig Spaß daran, mein Geld zu investieren, es wachsen zu sehen. Weniger Spaß habe ich an Korrekturen und Crash, aber das gehört eben dazu. Ich beschäftige mich unglaublich gerne mit Trends, mit Strategien für den Vermögensaufbau und mit Börsenpsychologie.

Mich fasziniert und begeistert die Börse. Und die Wall Street, das ist schon etwas ganz Besonderes. Auf das Parkett kommt man nicht einfach so. Aber Manuel Koch von Inside Wirtschaft TV hat es für mich möglich gemacht. Das Gebäude ist übrigens für New Yorker Verhältnisse eher unscheinbar, trotz seiner wunderschönen neoklassizistischen Fassade. Aber es hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Hier werden Aktien für Hunderte Milliarden Dollar gehandelt, und das täglich.

Ist der MSCI World zu amerikanisch und zu technologielastig?

Kein Wunder, ist der amerikanische Kapitalmarkt doch der größte der Welt. Die Wall Street gilt nicht umsonst als die Leitbörse überhaupt. An den New Yorker Börsen, also der New York Stock Exchange an der Wall Street 11 und der Technologiebörse Nasdaq am Times Square, sind die größten und wertvollsten Unternehmen der Welt gelistet. Das ist auch der Grund, warum amerikanische Aktien in vielen global investierenden Fonds so hoch gewichtet sind. Und natürlich auch im Weltaktienindex MSCI World und den ETFs auf diesen Index. Aktuell liegt der US-Anteil im Weltaktienindex MSCI World bei etwa 70 Prozent.

Mitunter wird dieses hohe Gewicht kritisiert. Zu amerikanisch, zu technologielastig heißt es dann. Aber im Grunde ist es gerechtfertigt und vor allem seinen Regeln geschuldet. Im MSCI World sind die 1.500 nach Börsenwert größten Unternehmen aus 23 Industrieländern gelistet. Und da die wertvollsten eben an der New York Stock Exchange und der Nasdaq gelistet sind, kommt es zu diesem hohen Anteil.

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In den USA ist es normaler, in Aktien zu investieren

Aber zurück zur Wall Street und ihrer Faszination. Vor dem Gebäude steht das "Fearless Girl" (auf Deutsch: furchtloses Mädchen), eine Bronzestatue eines kleinen Mädchens, das ziemlich selbstbewusst und frech Richtung Börsengebäude schaut. Angstlos eben, und ein Symbol für die Frauenrechte. Aber apropos Angst: Deutlich weniger Angst haben die Amerikaner, wenn es um Aktieninvestitionen geht. Zumindest ist die Aktionärsquote deutlich höher.

Es ist in den USA normaler, in Aktien zu investieren. Mehr als jeder zweite Amerikaner besitzt Aktien. Das mag auch daran liegen, dass Aktien für die Altersvorsorge steuerlich gefördert werden. Aber wie auch immer. Die Amerikaner sind ein Volk von Aktionären. Die Deutschen sind es nicht. Nur jeder Sechste ist Aktionär, und es sind bei uns sehr viel mehr Männer als Frauen.

Ob es an der Angst vor Kursschwankungen liegt? Aber die müssen die Amerikaner doch auch ertragen. Ob es an der finanziellen Bildung liegt? Wohl kaum. Mit der kann man dies- und jenseits des Atlantiks keinen Blumentopf gewinnen. Vielleicht hilft unsere Aktienrente oder das Generationenkapital, wie es ja jetzt heißt, die deutsche Aktienkultur zu fördern. Ich würde es mir wünschen.

Ein Börsen-Popstar inklusive

Es waren unglaublich tolle, sehr intensive Tage an der Wall Street. Ich habe Kolleginnen und Expertinnen aus meinen "Handelsblatt"-Zeiten wiedergetroffen und tolle Menschen kennengelernt. Sehr beeindruckt hat mich Peter Tuchman, ein Aktienhändler mit deutschen Wurzeln. Er ist ein richtiger Social-Media-Star mit mehr als 850.000 Abonnenten auf YouTube, besser bekannt als "Einstein of Wall Street". Das ist wohl auch nur in New York beziehungsweise in den USA möglich: ein Börsen-Popstar, der Hunderttausende begeistert.

Eine Followerin mehr hat er nun. Und ich habe meine Liebe zu New York wiederentdeckt. Ich war viel zu lange nicht dort gewesen. Übrigens habe ich in einem Hotel direkt am Times Square übernachtet. Dort schläft New York wirklich nie. Im 32. Stockwerk bekommt man von dem Trubel aber zum Glück wenig mit. Und morgens auf dem Weg zur U-Bahn ging es an der Nasdaq vorbei. Auch das hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Transparenzhinweis
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