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Allianz, Mercedes-Benz, Siemens: So profitieren Anleger vom Aktienrückkauf


Meinung
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Gigantische Summen
Buyback-Trend erreicht Deutschland

  • t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
MeinungEin Gastbeitrag von Jessica Schwarzer

17.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Zufriedene Sparer: Kaufen Unternehmen ihre eigenen Aktien zurück, bringt das auch den Anlegern etwas.Vergrößern des Bildes
Zufriedene Sparer: Kaufen Unternehmen ihre eigenen Aktien zurück, bringt das auch den Anlegern etwas. (Quelle: PeopleImages/getty-images-bilder)
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Konzerne geben hohe Summen aus, um eigene Aktien zurückzukaufen. Warum sie das tun und was Sie als Anleger davon haben.

In den USA sind sie total normal und ganz üblich: Aktienrückkäufe. Für fast eine Billion Dollar werden amerikanische Unternehmen in diesem Jahr eigene Aktien zurückkaufen. Im kommenden Jahr dürfte die Billion-Dollar-Marke sogar fallen. Eine gigantische Summe. Hierzulande sind Aktienrückkäufe oder Buybacks, wie es an der Wall Street heißt, noch nicht so weit verbreitet. Aber auch immer mehr Dax-Konzerne kaufen ihre eigenen Anteilsscheine auf.

Autobauer Mercedes-Benz beispielsweise hat gerade bekannt gegeben, weitere drei Milliarden Euro für den Rückkauf eigener Aktien auszugeben und damit ein bestehendes Programm auf sieben Milliarden Euro aufzustocken. Auch bei DHL und Siemens laufen gigantische Rückkaufprogramme. Die ehemalige Deutsche Post gibt aktuell vier Milliarden für eigene Aktien aus. Siemens kauft bereits seit Jahren eigene Papiere, im Schnitt für eine Milliarde Euro pro Jahr.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Finanzexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mitte März 2024 ist ihr siebtes Buch "Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien" im Börsenbuchverlag erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Alle Gastbeiträge von Jessica Schwarzer lesen Sie hier.

Besonders engagiert in Sachen Buybacks ist die Allianz. Immer öfter ist mit einem Augenzwinkern zu lesen: lieber die Aktie als eine Lebensversicherung des Münchener Konzerns. Die Rendite ist besser, die Kosten sind niedriger. Gerade erst wurde ein neues Rückkaufprogramm in Milliardenhöhe bekannt gegeben.

Höherer Gewinn je Aktie dank Rückkaufprogramm

Aber warum überhaupt Aktienrückkäufe? Und was haben Sie als Aktionär oder Aktionärin davon? Durch den Rückkauf verringert sich die Zahl der ausstehenden Aktien. Mercedes, DHL, Siemens und die Allianz nehmen also Papiere vom Markt. Wenn nun die Zahl der ausstehenden Aktien sinkt, verteilt sich der Gewinn auf weniger Anteilsscheine. Der Gewinn je Aktie, eine wichtige Kennzahl für Investoren, steigt. Davon profitieren Sie. Denn Papiere mit hohem Gewinn je Aktie laufen an der Börse besser als andere. Damit sind die Buybacks ebenso wie regelmäßige Gewinnausschüttungen, also die Dividenden, ein legitimes Instrument. Denn das Kapital kommt in beiden Fällen den Aktionären zugute. Mehr zu Aktienrückkäufen lesen Sie hier.

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Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold
Der im Text erläuterte Effekt von Aktienrückkaufprogrammen kann mit dem ausgewählten ETF gut umgesetzt werden. Im Index sind auch zahlreiche dividendenstarke Aktien enthalten. Die größten Positionen im ETF sind Novartis, Shell und Comcast, die zusammen knapp 15 Prozent im Index ausmachen.
Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Steigende Aktienkurse von Unternehmen mit großen Aktienrückkaufprogrammen
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: 0,39 Prozent p.a.
Familiengeführte Unternehmen pflegen ihren Aktienkurs ähnlich wie Unternehmen, die Aktienrückkäufe oder hohe Dividendenausschüttungen vornehmen. Die größten Positionen sind Coloplast, EasyJet und Merck, die zusammen rund 30 Prozent ausmachen.
Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Steigende Aktienkurse von familiengeführten Unternehmen
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: Keine

Wie gut, das zeigt der Vergleich des S&P Buyback Index mit dem S&P 500. In den vergangenen Jahren hat die Buyback-Variante den normalen Index deutlich abgehängt. Das verwundert aber kaum angesichts der gigantischen Summen, die in den USA für Rückkäufe aufgewendet werden. Eine Billion US-Dollar entspricht fast 2,5 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung, also dem Wert aller amerikanischen Aktien. Dass solche Investments Kurstreiber sind, ist wenig überraschend. Amundi und Invesco bieten übrigens börsengehandelte Indexfonds (ETFs) auf den S&P 500 Buyback an. Das könnte eine spannende Beimischung in einem breit aufgestellten Aktiendepot sein.

Aktionäre profitieren sogar doppelt

Die meisten Unternehmen machen nebenbei bemerkt beides: Sie kaufen Aktien zurück und sie schütten Gewinne an ihre Aktionäre aus. Apropos Gewinnausschüttung: Sind weniger Aktien ausstehend, steigt auch die Dividendenrendite. Auch das kommt an der Börse in der Regel sehr gut an. Ob Sie als Aktionär mehr Wert auf Dividenden oder Buybacks legen, ist Geschmackssache. Profitieren werden Sie aber in beiden Fällen.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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