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EZB senkt Zinsen: Dax steigt weiter


Nach EZB-Entscheidung
Dax klettert Richtung 18.600 Punkte – Anleger optimistisch

Von reuters, llb

Aktualisiert am 12.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Deutsche Leitindex Dax (KI-Symbolbild): Die aktuelle Leitzinsentscheidung der EZB ist im Dax bereits eingepreist.Vergrößern des Bildes
Deutsche Leitindex Dax (KI-Symbolbild): Die aktuelle Leitzinsentscheidung der EZB ist im Dax bereits eingepreist.

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins erneut gesenkt und den Finanzmärkten damit neuen Auftrieb verliehen. Der Dax legte bereits im Vorfeld zu.

Die Europäische Zentralbank (EZB) unter ihrer Chefin Christine Lagarde senkt den Leitzins um weitere 0,25 Prozent. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, zu dem Finanzinstitute bei der Zentralbank Geld parken können, wurde um einen Viertel-Prozentpunkt auf 3,50 Prozent gesenkt.

Dax-Anleger hatten bereits in Erwartung weiter sinkender Zinsen in der Euro-Zone am Donnerstag bei Aktien zugegriffen. Der deutsche Leitindex rückte um 1,33 Prozent auf 18.588 Zähler vor. Der EuroStoxx50 gewann 1,2 Prozent.

Die Finanzmärkte sind fest davon ausgegangen, dass die EZB nach der Zinswende im Juni den zweiten Schritt nach unten vollziehen wird. Die heutige Zinssenkung sei vollständig eingepreist, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von Vermögensverwalter QC Partners.

Volkswirt Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg hält die Zinssenkungen wegen der rückläufigen Inflation und der schwächeren Konjunktur für gerechtfertigt. Doch entscheidend für die Börsen ist der geldpolitische Ausblick. Aktuell rechneten die Märkte mit einer Zinspause im Oktober.

Doch diesbezüglich blieb die EZB vage. Das spreche für ein langsames Vorgehen der Währungshüter, so Niklasch weiter. "Die EZB könnte auch einmal eine längere Pause einlegen, falls die Inflationsrisiken wieder aufflackern. Wir erwarten daher die nächste Zinssenkung im Dezember, dann um weitere 25 Basispunkte."

Im kommenden Jahr dürfte es ähnlich laufen. Der Markt werde sich in Geduld üben müssen. "Wer heute eine schnelle Serie oder große Schritte abwärts erwartet, sieht die Sache vermutlich zu sehr durch die deutsche Brille. Im Euroraum insgesamt sieht es aber derzeit konjunkturell besser aus als in Deutschland für sich genommen", erklärt Niklasch.

KI-Fantasie treibt Technologiewerte in die Höhe

Die Kauflaune beim Deutschen Leitindex wurde durch die jüngsten Kursgewinne bei US-Techwerten zusätzlich angefacht. Der europäische Branchenindex kletterte um bis zu 2,9 Prozent. An der Spitze des Dax befanden sich die Aktien des Chipherstellers Infineon, die mehr als drei Prozent zulegten.

An der Wall Street sorgte Nvidia mit einem Kursplus von über acht Prozent für Aufsehen. Laut einem Bericht der Internet-Nachrichtenseite "Semafor" erwägt die US-Regierung, dem KI-Chip-Hersteller den Export fortschrittlicher Chips nach Saudi-Arabien zu erlauben. „Die KI-Fantasie ist mit voller Wucht zurückgekehrt“, kommentierte Jürgen Molnar von RoboMarkets.

Unicredit erhöht Anteil bei der Commerzbank

Die Commerzbank gerät erneut in den Blick von Investoren. Laut Andrea Orcel, Chef der italienischen Großbank Unicredit, zeigt die Bank Interesse an einer Erhöhung ihres Anteils am zweitgrößten börsennotierten deutschen Finanzinstitut. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Unicredit bereits neun Prozent der Commerzbank hält, was die Aktien um 15,6 Prozent steigen ließ.

Am Donnerstag legten die Dax-Titel um bis zu 3,4 Prozent zu. Analysten der US-Bank JP Morgan halten es für möglich, dass das Vorgehen von Unicredit eine Konsolidierungswelle in der europäischen Bankenbranche auslösen könnte. Dies könnte sich positiv auf Banken auswirken, die bereits als Übernahmeziele gehandelt wurden, wie die Commerzbank, die niederländische ABN Amro oder die italienische Banco BPM.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
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