Aufsichtsrat tagt am Dienstag Bericht: VW will Vorstände von Software-Tochter feuern
Das Tochter-Unternehmen Cariad von Volkswagen zeigte immer wieder Probleme. Der Autokonzern will jetzt angeblich reagieren.
Volkswagen entlässt einem Insider zufolge fast den kompletten Vorstand der mit Problemen kämpfenden Software-Tochter Cariad. Der Aufsichtsrat von Cariad werde dies kommende Woche nach der VW-Hauptversammlung beschließen, sagte eine Person mit Kenntnis der Beratungen der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag.
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Einzig die Zukunft von Personalvorstand Rainer Zugehör sei noch ungewiss, fügte der Insider hinzu. Ein Volkswagen-Sprecher erklärte: "Wir analysieren aktuell die Situation der Cariad und der Projekte sehr genau". In diesem Zuge seien bereits Entscheidungen getroffen worden. Beispielsweise seien Softwarearchitekturen zeitlich geordnet worden. Als erstes hatte das Portal "Business Insider" über die geplante Entlassung des Vorstands berichtet.
Aufsichtsrat tagt am Dienstag
"Mögliche Beschlüsse zu personellen Änderungen wurden nicht gefasst", sagte der Sprecher. "Wir haben immer betont, dass wir an der Cariad festhalten wollen." Für Volkswagen bleibe der Ausbau der Software-Kompetenz ein wichtiger Bestandteil der Konzern-Strategie.
Der Aufsichtsrat von Cariad tagt dem Insider zufolge am Donnerstag. Für Mittwoch hat Volkswagen seine Aktionäre zur Hauptversammlung nach Berlin eingeladen. Das Thema dürfte bereits auf der VW-Aufsichtsratssitzung am Dienstag zur Sprache kommen.
Probleme sorgte bei Autos für Verzögerungen
Verzögerungen in der Softwareentwicklung hatten im vergangenen Jahr zur Entlassung von Konzernchef Herbert Diess geführt. Er war Anfang September von Porsche-Chef Oliver Blume abgelöst worden, der seither den Konzern und den börsennotierten Sportwagenbauer in Personalunion führt. Blume entzerrte die Softwareanläufe und sorgte so dafür, dass wieder Ruhe in dem Konzern einkehrte.
Durch die Probleme bei Cariad war es bei wichtigen Fahrzeugprojekten wie dem Porsche e-Macan und dem Audi Q6 e-tron zu Verzögerungen gekommen.
- Nachrichtenagentur Reuters