Palmöl: Darum steigt der Preis für das wichtige Industrieprodukt

Der umstrittene Liebling der Industrie wird teurer: Der Preis für Palmöl aus Indonesien steigt am Freitag auf ein Rekordhoch. Das betrifft die Herstellung vieler Produkte in deutschen Supermarktregalen.

Der indonesische Plan zur Begrenzung der Palmöl-Exporte treibt die Preise auf ein Rekordhoch. Der Terminkontrakt auf dieses als Lebensmittel und Biokraftstoff genutzte Pflanzenfett steigt an der Börse Kuala Lumpur um 0,8 Prozent auf 5.231 Ringgit (1.103 Dollar) je Tonne.

Palmöl ist ein sehr wichtiger Rohstoff für die Industrie und wird in vielen Produkten verwendet, etwa:

• Butter und Margarine
• Schokolade und Pralinen
• Kekse
• Brotaufstriche
• Schokocremes
• Babynahrung
• Fertiggerichte
• Tütensuppen

In der Industrie ist der Rohstoff besonders beliebt, weil er als sehr günstig gilt, einfach im Transport und der Verarbeitung ist und viele Produkte zudem besonders cremig macht. So enthält etwa Nutella Palmöl, auch andere Schokoladenprodukte nutzen den Rohstoff für das schmelzende Gefühl.

Indonesien ist größtes Erzeugerland

Jährlich werden 76,52 Millionen Tonnen Palmöl weltweit hergestellt. Das größte Erzeugerland ist Indonesien mit 44,5 Millionen Tonnen des Rohstoffes pro Jahr. Seit 2020 stieg der Preis für eine Tonne Palmöl aber kontinuierlich an.

Große Industrieunternehmen wie Nestlé betonen immer wieder, wie wichtig Palmöl für ihre Produkte ist und wollen dieses aus einigen Produkten nicht verbannen.

Umweltverbände kritisieren Palmöl

Der Großkonzern begründet dies etwa damit, dass dann nicht mehr dasselbe Produkt, das die Kunden seit Jahren kennen, hergestellt werden könne. So könnten viele Produkte etwa deutlich weniger cremig sein.

Umweltverbände kritisieren dagegen das Verwenden von Palmöl. Für den Anbau der Pflanzen roden die Erzeuger meist große Flächen an Regenwald und verdrängen dabei bedrohte Arten wie Orang-Utans und Tiger aus ihrem natürlichen Lebensraum.