Börsenspiel So verzehnfachte der Gewinner seinen Einsatz
Beim Wettbewerb "Trader 2021" suchten Börsenneulinge und Profis die beste Anlagestrategie. Am Ende setzte sich Hartnäckigkeit durch: Markus Bauer investierte täglich zehn Stunden ins Trading.
Was würden Sie mit 100.000 Euro anstellen? Markus Bauer setzte die Summe an der Börse ein und wurde dadurch kurzzeitig zum Millionär – zumindest virtuell. Mit seiner guten Leistung brachte er seinen Anfangsdepotwert von 100.000 Euro nach 8 Wochen auf 1.175.857,68 Euro und gewann so das Börsenspiel "Trader 2021" der Société Générale, bei dem t-online in diesem Herbst abermals Medienpartner war.
Damit setzte sich der Mann aus Goslar gegen 25.000 Teilnehmer durch und erhielt als Hauptgewinn einen Jaguar-Wagen. Doch auch die anderen Teilnehmer gingen nicht leer aus. Wer pro Woche am meisten Rendite einfahren konnte, erhielt jeweils 2.222 Euro Preisgeld.
Auch Verlierer gelten hier als Gewinner
Wie in den Jahren zuvor galt: Börsenspiele eignen sich für alle, die den Markt erst kennenlernen wollen oder risikoreiche Taktiken ausprobieren möchten. Denn: Es wird kein richtiges Geld aufs Spiel gesetzt. Die Teilnehmer können so lernen, mit welchem Risiko sie sich an der Börse wohlfühlen. "Jeder, der in diesen acht Wochen Verluste einstecken musste, hat an Erfahrungen gewonnen. Diese Fehler aus dem Spiel sollten sich nun nicht wiederholen, wenn der Anleger echtes Geld einsetzt", ist Anouch Wilhelms, Leiter des Spiels bei der Société Générale, überzeugt.
Wer schnell zu Geld kommen will, braucht allerdings Zeit und Engagement. Das zeigt auch Gewinner Bauer, der während des Spiels täglich rund 100 Trades getätigt hat. "Bauer hat pro Tag knapp zehn Stunden mit Trading verbracht", sagt Wilhelms.
Der Gewinner habe dabei eine "Eichhörnchenstrategie" verwendet: Er hat seine Positionen meist nur für sehr kurze Zeit gehalten, teils sogar nur eine halbe Minute, und Verluste schnell begrenzt. Gewinne ließ er meist etwas länger laufen.
Gewinner setzte auf risikoreiches Produkt
Bauer habe dabei konsequent auf sogenannte Knock-out-Zertifikate auf den Dax gesetzt, sowohl Calls als auch Puts. Bei Calls profitieren Anleger von steigenden Kursen, bei Puts machen die Anleger dagegen Gewinn bei sinkenden Kursen. So nutzte Bauer die Kursschwankungen an der Börse zu seinen Gunsten.
Zudem erhöhte er seine Chancen auf hohe Rendite mit einem Hebel. Mit einem Hebelprodukt können Anleger um ein Vielfaches von der Entwicklung des Basiswerts profitieren – je größer der Hebel, desto stärker. Das bedeutet, dass Sie mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz hohe Renditen erzielen können (mehr zu solchen Produkten lesen Sie hier).
Verhält sich der Markt aber anders als erwartet, können Anleger bei Derivaten auch schnell viel Geld verlieren. Das kann bei den Knock-Out-Zertifikaten sogar bis zum Totalverlust führen – im Börsenspiel durften die Nutzer daher auch nur 20 Prozent des Portfolios in solche Derivate investieren.
An der Börse zählt konstante Leistung
Doch selbst wenn Investoren unter dem Strich große Gewinne einfahren, kann der Weg dorthin holprig sein. So lag Bauers größter Verlust bei 29.000 Euro, während sein höchster Einzelgewinn nur rund 19.000 Euro betrug. Dennoch: Zweidrittel seiner Trades schloss er mit Gewinn ab.
Die Strategie von "Trader 2021"-Gewinner Bauer zeigt: An der Börse zählt die konstante Leistung, nicht der einzelne Gewinn oder Verlust. "Die Lehre, die andere Nutzer aus seiner Leistung ziehen können, ist, Verluste schnell zu begrenzen und sich strikt an die eigene Taktik zu halten", so Spielleiter Wilhelms.
- Eigene Recherche
- Daten der Société Générale
- Telefonat mit Anouch Wilhelms