"Sea Story" Paar überlebt Schiffsunglück in Luftblase
Es klingt wie ein Wunder. Ein belgisches Paar ist nach 35 Stunden aus der untergegangenen "Sea Story" im Roten Meer gerettet worden.
Ein belgisches Paar hat das Schiffsunglück in Ägypten, bei dem auch zwei Deutsche starben, in einer Luftblase überlebt. Von 44 Menschen, die nach dem Untergang der "Sea Story" am Montag zunächst als vermisst galten, sind 33 gerettet worden, sechs wurden tot geborgen, nach fünf Passagieren wird weiterhin gesucht.
Zunächst waren die beiden Touristen, die in Ägypten einen Tauchausflug im Roten Meer machen wollten, ebenfalls auf der Vermisstenliste aufgeführt. Am Dienstag fanden dann Rettungskräfte die beiden und konnten sie sicher an Land bringen.
Das belgische Paar berichtete in einem Video über die dramatischen Stunden, die sie unter Wasser verbrachten. "Das Wasser kam von allen Seiten herein, wir konnten es filmen", berichteten Christophe und Lucianna. Beide hätten zum Zeitpunkt des Unglücks Schwimmwesten getragen und sich im Schiffsrumpf aufgehalten. "Unter Wasser konnten wir überhaupt nichts sehen", berichteten sie nach ihrer Rettung.
Dann landeten sie in einer Luftblase, die ihr Leben rettete. Sie hatte sich beim raschen Kentern des Bootes offenbar im Rumpf gebildet. Das Paar schaffte es, dort 35 Stunden lang auszuharren. Nach eigenen Angaben sind die beiden unverletzt und können sich jetzt auf den Heimweg nach Belgien machen. Allerdings hätten sie bei dem Unglück ihr Gepäck verloren und nur noch ihr Handy bei sich.
"Ein zweites Leben"
Philippe Epelbaum, U-Boot-Pilot bei der Schweizer Tauchfirma Subspirit, sagte der Schweizer Zeitung "20min", dass das Paar sehr viel Glück gehabt hat. "Wie lange man in einer solchen Blase überlebt, hängt von ihrer Größe, der Anzahl der Menschen und deren Stresslevel ab. Sogar vier Stunden zu überleben, ist enormes Glück – über 30 Stunden, wie es den belgischen Überlebenden gelang, ist ein zweites Leben", sagte er.
Die Motorjacht "Sea Story", die Touristen zu Tauchplätzen im Roten Meer bringt, hatte am Montagmorgen einen Notruf abgesetzt. Das mehrstöckige Boot geriet offenbar in raue See, wurde von einer großen Welle erfasst und kenterte innerhalb von Minuten. Technische Mängel habe es nicht gehabt, so erste Meldungen der Behörden. Als das Boot sank, hätten einige Passagiere es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Am Freitag hätte das Boot mit Passagieren unter anderem aus Europa, den USA und China nach fünftägiger Fahrt in Hurghada anlegen sollen.
