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Spread im Börsenhandel: Einfach erklärt | Definition


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Teure Gebühren
So schützen Sie Ihre Wertpapiere vor versteckten Kosten


Aktualisiert am 13.10.2024Lesedauer: 4 Min.
Charts von Aktienkursen auf einem DisplayVergrößern des Bildes
Charts von Aktienkursen: Wertpapiere haben an der Börse immer zwei Preise – einen Ankaufs- und einen Verkaufspreis. Die Spanne zwischen diesen beiden Preisen wird Spread genannt. (Quelle: da-kuk)
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Beim Kauf von Wertpapieren mindern nicht nur die Gebühren und Provisionen die Rendite – auch der Spread kann teuer werden. So entkommen Sie den versteckten Kosten.

Beim Kauf von Wertpapieren wie Aktien, Fonds oder ETFs lohnt es sich für Anleger, auf die Kosten zu achten. Denn je höher die Ordergebühren, Bankprovisionen und die laufenden Kosten sind, desto geringer fällt die Rendite aus.

Was viele aber beim Handel von Wertpapieren vernachlässigen, ist der sogenannte Spread – die Handelsspanne eines Wertpapiers. Dabei kann schon ein kleiner Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis eines Wertpapiers viel Geld kosten und sich erheblich auf Ihre Rendite auswirken. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was bedeutet "Spread"?

An der Börse hat ein Wertpapier zwei Preise – zum einen den Ankaufspreis (Briefkurs) und zum anderen den Verkaufspreis (Geldkurs). Der Spread bei Wertpapieren ist also die Handelsspanne zwischen dem höchsten Preis, den ein Käufer bereit ist, zu zahlen, und dem niedrigsten Preis, den ein Verkäufer bereit ist, zu akzeptieren.

Der Spread (zu Deutsch: Spanne) ist die Differenz zwischen dem Ankaufspreis (Briefkurs) und dem Verkaufspreis (Geldkurs) eines Wertpapiers. Der Ankaufspreis liegt immer über dem Verkaufspreis.

Einen Spread haben nicht nur Wertpapiere wie Aktien, sondern auch Aktienfonds oder ETFs, aber auch digitale Kryptowährungen. Der Spread stellt eine Art versteckte Handelsgebühr dar, da Anleger beim Kauf den höheren Briefkurs und beim Verkauf nur den niedrigeren Geldkurs erhalten.

Mit anderen Worten: Die Handelsspanne sagt aus, wie stark der Kurs eines Wertpapiers steigen muss, damit Sie beim Verkauf keinen Verlust machen. Sinnvollerweise wird der Spread in einer Prozentzahl angegeben. Denn wie viel der Spread in absoluten Zahlen für Sie ausmacht, hängt davon ab, wie viele Stücke des jeweiligen Wertpapiers Sie kaufen.

Kann ich die Spreadkosten selbst berechnen?

Um die Spreadkosten zu berechnen, können Sie folgende Formel verwenden:

Spreadkosten = Kaufkurs (Briefkurs) – Verkaufskurs (Geldkurs) x Handelsvolumen

Ein Beispiel: Sie wollen 100 Aktien zum Preis von 10 Euro kaufen. Der Briefkurs (Kauf) liegt bei 10 Euro und der Geldkurs (Verkauf) bei 9,70 Euro. Die Handelsspanne beträgt somit 0,30 Euro pro Stück oder rund drei Prozent. Ihre Spreadkosten betragen: (10 Euro – 9,70 Euro) x 100 = 30 Euro.

Wer profitiert vom Spread?

Sogenannte Market Maker verdienen an der Differenz zwischen An- und Verkaufskurs von Wertpapieren – ähnlich wie eine Wechselstube am Umtauschkurs einer Währung.

Die Gewinnspanne der Market Maker ergibt sich aus der Differenz zwischen An- und Verkaufskurs. Auch Broker und Handelsplattformen verdienen am Spread. Insbesondere bei Neobrokern mit niedrigen Ordergebühren sind die Kosten oft im Spread versteckt.

Welche Einflussfaktoren auf die Höhe des Spreads gibt es?

Die Größe des Spreads wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:

  • Liquidität: Je liquider ein Wertpapier ist, also je häufiger es gehandelt wird, desto enger (geringer) ist in der Regel der Spread.
  • Handelsvolumen: Je mehr Geld Anleger und institutionelle Investoren in ein Wertpapier investieren, desto enger (geringer) werden tendenziell die Spreads.
  • Volatilität: Höhere Volatilität, also Schwankungsbreite der Kurse, kann zu größeren Spreads führen.
  • Art des Wertpapiers: Standardwerte wie Aktien aus dem Dax, Dow Jones oder S&P 500 haben meist engere Spreads als Nebenwerte.
  • Handelszeiten: Während der Haupthandelszeiten, wenn viele Wertpapiere gehandelt werden und entsprechend die Börsenumsätze hoch sind, sind die Spreads oft am geringsten.

Was ist ein guter Spread?

Bei einem guten Spread ist die Spanne zwischen Ankaufspreis und Verkaufspreis möglichst eng (gering). Als Faustregel gilt: Für hochliquide Aktien und ETFs liegt ein guter Spread bei 0,1 Prozent oder weniger. Für weniger liquide Wertpapiere bei bis zu 1 Prozent. Beispielsweise hat der beliebte MSCI World ETF an großen deutschen Börsen einen Spread von etwa 0,1 Prozent.

WertpapierBeispielTypischer Spread
AktienMicrosoft0,01 - 0,05 Euro
AnleihenUS-Staatsanleihen0,01 - 0,1 Prozent
ETFsMSCI World ETF0,01 - 0,05 Euro
WährungenEuro/Dollar0,1 - 2 Pips
FuturesS&P 500 Futures0,25 - 0,5 Punkte
OptionenSPY Optionen0,05 - 0,2 Euro

Warum ist der Spread so wichtig?

Der Spread führt zunächst beim Kauf eines Wertpapiers zu keinem offensichtlichen Verlust – es sei denn, Sie kaufen und wollen im Anschluss direkt wieder verkaufen. In diesem Fall wäre Ihr Verlust so hoch wie der Spread. Liegen Briefkurs (Ankauf) und Geldkurs (Verkauf) beispielsweise zwei Euro auseinander, wäre Ihr Verlust zwei Euro multipliziert mit der Anzahl Ihrer gehandelten Wertpapiere.

Aus diesem Grund können Sie den Spread auch als indirekte Kosten begreifen. Denn um den Verlust zu vermeiden, müsste der Kurs um zwei Euro steigen und Sie haben bis dahin weder einen Gewinn noch eine Rendite erzielt.

Aber nicht nur für Day-Trader, die Aktien innerhalb weniger Stunden kaufen und verkaufen, spielt der Spread eine Rolle, auch langfristig orientierte Anleger sollten darauf achten. Denn ein zu großer oder zu hoher Spread führt in der Regel zu einem ungünstigen Preis sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf eines Wertpapiers.

Wie kann man einen hohen Spread vermeiden?

Grundsätzlich gilt: Je größer Angebot und Nachfrage sind, desto kleiner ist die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs. Dies ist der Fall, wenn Millionen von Anlegern zu den Haupthandelszeiten an bestimmten Börsenplätzen unterschiedliche Preise für ein Wertpapier bieten oder nachfragen.

Die engsten Spreads finden sich häufig zwischen 15.30 Uhr und 17.30 Uhr, wenn sich die Handelszeiten der europäischen und US-amerikanischen Börsen überschneiden. Vergleichen Sie die Spreads von Wertpapieren an verschiedenen Handelsplätzen, zum Beispiel an den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Berlin oder auf Tradegate, Xetra und Gettex, wenn Ihre Bank oder Ihr Broker mehrere zur Auswahl anbietet.

Achten Sie neben dem Spread auch auf die Ordergebühren. Auch diese variieren je nach Bank, Broker und Handelsplatz. Günstige Ordergebühren nützen wenig, wenn der Spread zu hoch ist - und umgekehrt: Ein geringer Spread nützt wenig, wenn Sie hohe Ordergebühren zahlen müssen.

Bei Nebenwerten oder exotischen Titeln müssen Sie mit höheren Spreads rechnen. Da Aktien kleinerer Unternehmen seltener gehandelt werden als die von Apple, Microsoft oder Adidas, haben diese einen ungünstigeren Spread. Dasselbe gilt für Aktienfonds und ETFs. Für ausländische Aktien, insbesondere aus Ländern mit anderen Zeitzonen, gilt diese Regel entsprechend für die Öffnungszeiten ihrer wichtigsten Heimatbörse.

Fazit

Anleger mit einer langen Haltedauer ihrer Wertpapiere haben gegenüber kurzfristig orientierten Anlegern oder Tradern einen entscheidenden Vorteil: Für sie spielt der Spread nur eine untergeordnete Rolle, da sie in der Regel nicht so häufig kaufen und verkaufen. Dadurch fällt der Preisunterschied pro Transaktion weniger ins Gewicht. Dennoch sollten Sie gerade beim Kauf oder Verkauf größerer Positionen darauf achten, an welcher Börse Sie handeln.

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