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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Berufswunsch Lehrer Über Quereinstieg oder Seiteneinstieg ins Lehramt
Vielen Arbeitssuchenden bietet ein Seiteneinstieg oder Quereinstieg ins Lehramt eine neue Berufsperspektive. Doch wie funktioniert das ohne Lehramtsstudium? Und ist ein Referendariat Pflicht? Hier bekommen Sie Antworten.
Unterschied zwischen Seiten- und Quereinstieg ins Lehramt
Auch wer nicht auf Lehramt studiert hat, kann den Lehrerberuf unter bestimmten Umständen ausüben. Solche Abzweigungen im Lebenslauf werden als Seiten- oder Quereinstieg bezeichnet. Doch was ist der Unterschied zwischen den beiden Einstiegstypen?
Ein Seiteneinsteiger steigt direkt in den Schuldienst ein. Der große Vorteil ist, dass Sie in diesem Fall keine Vorbereitungszeit absolvieren müssen. Dagegen müssen laut dem Internetportal "Deutscher Bildungsserver" Quereinsteiger ein Referendariat abschließen. In dieser zweijährigen Vorbereitungszeit werden die Neulinge berufsbegleitend pädagogisch geschult.
Mangel in den MINT-Fächern
Die Voraussetzungen sind dagegen bei beiden Einstiegswegen gleich. Sie müssen einen Hochschulabschluss in einem sogenannten Mangelfach nachweisen. Laut "Zeit Online" sind das Fächer, die nicht vollständig mit Lehramtsbewerbern nach dem ersten Staatsexamen besetzt werden können. Vor allem Quereinsteiger mit einem Diplom- und Magisterabschluss haben gute Chancen. Jedoch können die weiteren Voraussetzungen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein.
Für welche Fächer gerade gesucht wird, legen die Kultusministerien jährlich neu fest. Grundsätzlich herrscht aber ein Lehrermangel in Physik, Mathematik, Latein, Chemie und Informatik. An beruflichen Schulen werden Lehrkräfte für Ingenieurs- und Naturwissenschaften sowie Englisch und Politikwissenschaften gesucht.
Seiteneinstieg aufgrund von Mangelfächern
Bevor Sie sich für den Wechsel in den Lehrerberuf entscheiden, sollte erstmal getestet werden, ob der Umgang mit Kindern und jungen Erwachsenen überhaupt Spaß macht. Dazu eignet sich am besten eine Hospitation an einer Schule. Auch sollte die Entscheidung nicht aus der Not heraus folgen, so Ilka Hoffmann, Leiterin Schule in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, gegenüber "Spiegel Online".
Mitbringen müssen Sie ebenfalls eine knapp einjährige Wartezeit. Vor allem das Einsammeln und Unterzeichnen der notwendigen Formulare beansprucht Zeit, so Hoffmann im digitalen Portal "Spiegel Online". Als Quereinsteiger bewerben Sie sich über das Kultusministerium. Private Schulen stellen dagegen direkt ein.
(Stand: Juni 2016)