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Corona-Bonus 2022: Diese Arbeitnehmer bekommen noch Extra-Geld


Sonderzahlung
Diese Arbeitnehmer bekommen 2022 einen Corona-Bonus

Von t-online, cho

Aktualisiert am 23.02.2022Lesedauer: 4 Min.
Eine Frau zieht Geldscheine aus dem Portemonnaie (Symbolbild): Unternehmen können ihren Beschäftigten noch bis Ende März einen steuerfreien Corona-Bonus zahlen.Vergrößern des Bildes
Eine Frau zieht Geldscheine aus dem Portemonnaie (Symbolbild): Unternehmen können ihren Beschäftigten noch bis Ende März einen steuerfreien Corona-Bonus zahlen. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn)
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Wegen besonderer Belastungen in der Pandemie bekommen manche Beschäftigten in Deutschland eine Sonderzahlung. Wer davon noch in diesem Jahr profitiert.

Mal sind es ein paar Hundert Euro, mal ist es ein vierstelliger Betrag: Einige Arbeitnehmer dürfen sich über steuer- und abgabenfreie Corona-Prämien freuen.

Noch bis Ende März können Unternehmen ihren Angestellten insgesamt 1.500 Euro extra zahlen, ohne dass der Staat etwas davon abhaben will. Doch auch Bund und Länder vergeben Bonuszahlungen. Unser Überblick zeigt, welche Berufsgruppen von dem Extra-Geld profitieren.

Pflegekräfte

Pflegekräfte in Krankenhäusern und in der Langzeitpflege sollen von der Bundesregierung einen Corona-Bonus bekommen, der ihren besonderen Einsatz während der Pandemie würdigt.

Die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP will dafür eine Milliarde Euro bereitstellen und die Steuerfreiheit für Bonuszahlungen auf 3.000 Euro anheben. Die Prämien sollen nicht auf Sozialhilfen wie Grundsicherung angerechnet werden, damit bei den Beschäftigten möglichst viel von dem Geld ankommt.

Wie hoch fällt der Corona-Bonus aus?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte im ZDF-"Morgenmagazin", die Zahlungen sollen zur Hälfte an Pflegekräfte in Krankenhäusern und in der Langzeitpflege ausgeschüttet werden. "Der Bonus kommt jetzt relativ rasch. Aber das ist nicht alles, sondern die Arbeitsbedingungen müssen sich insgesamt verbessern", sagte der SPD-Politiker. Angaben zur Höhe des Bonus machte er vorerst nicht.

Den Zeitungen der "Funke"-Mediengruppe liegt aber ein Eckpunktepapier vor, das einen Bonus von bis zu 550 Euro für Vollzeitkräfte in der Altenpflege vorsehe. Der gestaffelte Bonus soll demnach ab 30. Juni und spätestens bis 31. Dezember ausgezahlt werden.

Bedingung für Klinikpersonal

Pflegekräfte in Kliniken sollen den Bonus erhalten, wenn in ihrem Krankenhaus im vergangenen Jahr mehr als zehn Patienten mit Covid-19 künstlich beatmet werden mussten. Das betreffe 837 Kliniken, die 95 Prozent aller Corona-Patienten versorgten.

Klinikträger und die Beschäftigtenvertretungen sollten gemeinsam entscheiden, wer Prämien in welcher Höhe erhalte. In erster Linie solle sich der Bonus an Kräfte in der Pflege am Bett richten. Demnach könnten rund 280.000 Pflegekräfte Geld bekommen.

Beschäftigte der Länder

1,1 Millionen Beschäftigte der Länder haben sich im Tarifpoker eine Corona-Prämie über 1.300 Euro gesichert. Die Zahlung soll bis spätestens März 2022 fließen. Steuern und Sozialabgaben werden darauf nicht erhoben. Auch rund 48.000 Auszubildende profitieren. Für sie gibt es einen Bonus von 650 Euro.

Das betrifft beispielsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung, in Unikliniken, Schulen, Kitas, bei Polizei und Feuerwehr, Straßenmeistereien, Forst- oder auch Abfallbetrieben.

Eine Ausnahme bildet Hessen, das seit 2004 separat verhandelt. Dort gibt es etwas weniger Geld: Beschäftigte sollen eine steuerfreie Prämie von 1.000 Euro erhalten (Azubis 500 Euro).

Höhere Zulagen: Seit Jahresbeginn profitieren Mitarbeiter an Unikliniken zudem von höheren Intensiv-, Infektions-, Pflege-, Schicht- und Wechselschichtzulagen.

Deutsche Bahn

Den rund 170.000 Beschäftigten der bundeseigenen Deutschen Bahn wurden im Herbst 1.000 bis 1.100 Euro als Corona-Beihilfe zugesagt. Der erste Teil wurde mit dem Dezembergehalt ausgezahlt, der zweite soll im März folgen.

Postbank und Deutsche Bank

Die Gewerkschaft Verdi versucht noch, bei der Postbank und bei der Deutschen Bank Corona-Prämien durchzusetzen, bevor sich das Zeitfenster dafür schließt.

Wer bekommt keinen Corona-Bonus?

Auch wenn sie wichtig für die Gesundheitsversorgung sind: Medizinische Fachangestellte in Arztpraxen sollen den Corona-Bonus der Bundesregierung nicht bekommen. Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) moniert das: "Wir hätten erwartet, dass es auch für sie einen staatlichen Corona-Bonus gibt." Schließlich werde der Großteil der Covid-Patienten ambulant behandelt.

Wie viele Unternehmen keine Corona-Prämie überweisen, lässt sich weder auf Arbeitgeber- noch auf Gewerkschaftsseite ermitteln. Sicher ist: Wer bis Ende März keine Corona-Prämie bekommt, kann sich vorerst keine Hoffnung mehr auf die steuer- und abgabenfreie Sonderzahlung machen.

Denn der Bund hatte diese nur vorübergehend ermöglicht. In den zwei Jahren seit März 2020 dürfen insgesamt 1.500 Euro ohne Abzüge ausgezahlt werden.

Wer hat 2020 und 2021 schon profitiert?

2020 hatten Beschäftigte in der Altenpflege bereits einen staatlich finanzierten Bonus von bis zu 1.500 Euro erhalten, viele Mitarbeiter in der Krankenpflege bis zu 1.000 Euro aus Mitteln der Krankenversicherungen.

Besondere Belastungen in der Pandemie gab es auch für die Mitarbeiter im Einzelhandel. Die Schwarz-Gruppe mit den Ketten Lidl und Kaufland hat deshalb mehrfach Prämien an über 170.000 Mitarbeiter in Deutschland ausgezahlt. Insgesamt belief sich diese Summe für die Jahre 2020 und 2021 laut Unternehmen auf 95 Millionen Euro.

Warengutscheine als Alternative

Auch die Mitarbeiter der Drogeriemarktkette dm erhielten neben einer Jahresabschlusszahlung Corona-Sonderzahlungen. Im Jahr 2020 waren es in Summe jeweils 400 Euro in Form eines Warengutscheins und einer Sonderzahlung.

Der Discounter Aldi Süd bedankte sich nach eigenen Angaben drei Mal mit Corona-Prämien, teils als Warengutschein, teils als Sonderzahlung – wobei Mitarbeiter in Verkauf und Logistik besser abschnitten als die Verwaltung.

Beim Schwesterunternehmen Aldi Nord erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im März 2020 eine freiwillige Sonderleistung in Form eines Warengutscheins in Höhe von 250 Euro.

Die Folgen der Corona-Krise führten bei der Deutschen Post zu deutlich mehr Arbeit. Die Beschäftigten erhielten 2020 und 2021 je einen Corona-Sonderbonus von 300 Euro.

RWE hat 2021 Beschäftigten einmalig 1.000 Euro gezahlt. Im Industriekonzern Thyssenkrupp gab es für Mitarbeitende in den Metall- und Stahltarifen Einmalzahlungen von 500 Euro.

Verwendete Quellen
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