Benachteiligung im Beruf Frauen spüren im Job immer öfter Vorurteile
Im Beruf fühlen sich Frauen zunehmend mit Vorurteilen aufgrund ihres Geschlechts konfrontiert. Männer werden im Job oft anders behandelt – bei welchen Aspekten ist der Unterschied besonders groß?
Eine repräsentative Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Civey für die "Initiative Chefsache" ergab, dass sich Frauen im Beruf wiederholt mit Vorurteilen bezüglich ihres Geschlechts auseinandersetzen müssen. Der Anteil stieg im vergangenen Jahr leicht von 21,1 auf 23,7 Prozent. Dagegen gab nicht einmal jeder zehnte Mann an, wegen seines Geschlechts Vorurteile zu spüren.
Führungspositionen werden Frauen oft nicht zugetraut
Ein Klassiker sei, dass Führungskräfte jungen Müttern beispielsweise kein Auslandsprojekt zumuten wollten und daher gar nicht erst fragten, sagt Julia Sperling von der Unternehmensberatung McKinsey.
Nur etwa jede dritte Frau hält es der Umfrage zufolge für realistisch, im Laufe ihrer Karriere in eine Führungsposition aufzusteigen. Bei Männern sind es immerhin 43,9 Prozent. Allerdings wollen auch längst nicht alle überhaupt Karriere machen: Rund jede vierte Frau und jeder fünfte Mann schließen das für sich aus – Tendenz steigend. Groß ist der Karrierewunsch nur noch bei 34,3 Prozent der Frauen und 41,6 Prozent der Männer.
Wenig Veränderung in Unternehmen
Der Wunsch nach Karriere hänge auch davon ab, für wie realistisch man den Aufstieg im Job halte, betont Sperling. "Wer sich nicht vorstellen kann, Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen, verfolgt eigene Karrierepläne nicht so konsequent oder zögert." Es sei schon länger klar, dass Frauen auch Karriere machen wollten, aber an der Kultur in den Unternehmen habe sich wenig geändert.
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Die "Initiative Chefsache" ist ein Netzwerk von 25 Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlichem Sektor und Medien, das sich für ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen einsetzt.
- Nachrichtenagentur dpa