Neue "Forbes"-Liste Deutsche Milliardäre, die kaum einer kennt
Mehr als 1800 Vermögens-Milliardäre gibt es auf der Welt. Das ergibt sich aus der aktuellen Liste, die das US-Magazin "Forbes" veröffentlicht hat. Darunter sind bekannte Namen wie Bill Gates oder die Aldi-Erben. Doch viele deutsche Milliardäre sind der breiten Öffentlichkeit eher unbekannt. t-online.de stellt einige von ihnen vor. Bei den angegebenen Vermögenswerten handelt es sich häufig um Annahmen.
Georg Schaeffler und seine Mutter Elisabeth sind in der aktuellen "Forbes"-Liste der weltweiten Milliardäre auch 2016 wieder ganz vorne dabei, ebenso Versandhaus-König Michael Otto oder die BMW-Erben Susanne Klatten oder Stefan Quandt.
Aber wer weiß schon, wie Heinz Hermann Thiele zu seinen geschätzten 11,7 Milliarden Dollar Vermögen gekommen ist? Was hat Karl-Heinz Kipp getan, um heute ungefähr fünf Milliarden Dollar sein eigen nennen zu können? Und wer ist Alexandra Schörghuber, die auf circa 2,8 Milliarden Dollar kommt?
Alexandra Schörghubers Vermögen steckt nicht nur in einer Firma, aber hauptsächlich in Immobilien - davon rund 80 Prozent Büros, Hotels, Geschäfte oder Restaurants. Der Rest sind Privatwohnungen. Zum Portfolio gehören außerdem Anteile an der Heineken-Brauerei. Die Grundlage für das Vermögen legte der Vater von Schörghubers Mann, Joseph. Als Stefan Schörghuber 2008 unerwartet mit nur 47 Jahren starb, rückte Alexandra Schörghuber an die Spitze der privaten Unternehmensgruppe.
Mit dem Erbe arbeiten
Geerbt hat auch Hans Georg Näder: Seit er 28 ist, leitet er die Otto-Bock-Firmengruppe, Deutschlands größten Hersteller von Prothesen, die einst von seinem Großvater gegründet wurde und dessen Namen sie trägt. Näder hat aber nicht schlecht gewirtschaftet: Laut "Forbes" hat er die Zahl der Beschäftigten auf über 7000 weltweit verfünffacht. Sein Vermögen liegt bei geschätzten 2,1 Milliarden Dollar.
Doch womit wurden nun Thiele und Kipp reich? Heinz Hermann Thiele heuerte in den 60er Jahren beim Münchner Bremsenhersteller Knorr an und machte schnell Karriere. Als der Enkel des Gründers die Firma in den 80er Jahren verkaufen wollte, sicherte sich Thiele mit Hilfe eines Kredits eine Mehrheit. Vor wenigen Jahren stieg er auch groß beim Bahntechnik-Konzern Vossloh ein.
Karl-Heinz Kipp ging einen anderen Weg. Er verkaufte zunächst Kleidung und gründete 1965 seinen ersten Massa-Markt. Nachdem daraus eine Kette geworden war, verkaufte er sie an Metro - sicherte sich laut "Forbes" aber jährliche Mietzahlungen in deutlich zweistelliger Millionenhöhe. Investments in Hotels und Büros, vor allem in der Schweiz und den USA, runden das Portfolio inzwischen ab.
Reich mit Geschmäckern
Auch Hans-Peter Wild dürfte zu den eher unbekannten deutschen Milliardären gehören - dabei hatte wahrscheinlich jeder Deutsche schon einmal etwas von ihm im Mund. Die Rudolf Wild GmbH & Co. KG - gegründet von Hans-Peter Wilds Vater - gehört nämlich zu den weltweit führenden Herstellern von Aromen und Fruchtkonzentraten. Besonders bekannt ist die Capri-Sonne, die Hans-Peter Wild entwickelt hat und die inzwischen milliardenfach verkauft wurde. Hans-Peter Wilds Vermögen wird auf 4,7 Milliarden Euro geschätzt.
Aus seinem Aromen-Unternehmen hat er sich inzwischen zurückgezogen, besitzt aber noch den Capri-Sonne-Hersteller Capri Sun AG und die INDAG, die unter anderem Maschinen für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie entwickelt und herstellt.